Im Zentrum der vhw & friends-Veranstaltungsreihe 2024 stehen die unterschiedlichen Facetten des subjektiven Stadterlebens von Menschen. Die Stadt soll aus der Perspektive von Kognitionen, Sensorik, Affekten, Emotionen, Motivationen oder psychosozialen Dynamiken betrachtet werden. Die Vorträge der Reihe spannen einen Bogen von der Wohn- und Architekturpsychologie (Wie wirken Räume?) über den Beitrag der Umweltpsychologie zur urbanen Nachhaltigkeitstransformation bis hin zu einer psychoanalytisch orientierten Perspektive auf die Gestalt(ung) gegenwärtiger Städte.
In Zeiten krisenhafter Stadtentwicklung bietet die Psychoanalyse einen wichtigen, wenn nicht sogar unverzichtbaren Bezugsrahmen. Im Anschluss an die psychoanalytische Stadtforschung lässt sich argumentieren, dass Architektur, Planung und Infrastruktur in der städtischen Gegenwart genauso von Träumen und Traumata geprägt sind wie von kalkuliertem Wissen und rationalen Entscheidungen. Das urbane Alltagsleben ist ohne die ständige Aufrechterhaltung von Abwehrmechanismen wie der Verdrängung und Verleugnung sozialer Ungleichheiten, struktureller Diskriminierungen und globaler Krisen kaum vorstellbar. Schließlich lässt sich das ungehinderte Voranschreiten von Phänomenen wie der Gentrifizierung nur hinreichend verstehen, wenn wir neben den üblichen politökonomischen und nachfrageorientierten Erklärungsmodellen auch die Rolle von Fantasien und Ängsten in Betracht ziehen. In diesem Vortrag geht Dr. Lucas Pohl einer Reihe von unbewussten Dynamiken innerhalb des urbanen Gefüges nach, um für eine Perspektive zu sensibilisieren, die der fortwährenden Unwirtlichkeit der Stadt Rechnung zu tragen versucht.
Dr. Lucas Pohl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht in den Bereichen der Neuen Kulturgeographie, kritischen Stadtforschung, psychoanalytischen Geographie und politischen Ökologie mit Schwerpunkt auf Gesellschafts- und Raumtheorien, gebauten Umwelten, und politischer Praxis. Er ist außerdem Teil des Redaktionskollektivs der Zeitschrift sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung und Mitherausgeber der Zeitschrift Psychoanalysis, Culture & Society.
Anmeldung bitte per E-Mail an unsere Bundesgeschäftsstelle bgst@vhw.de. Bitte nennen Sie im Betreff "vhw & friends 2024" und das Datum der gewünschten Veranstaltung(en). Bitte teilen Sie uns auch mit, ob sie vor Ort oder online teilnehmen möchten.
Inhaltlich zuständig:
Fabian Rohland (Wissenschaftler vhw e. V.)
Tel: 030 390473-225
frohland@vhw.de
Die Veranstaltung findet in Berlin statt und wird Online gestreamt.
Wenn Sie vor Ort teilnehmen möchten:
vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V.
Bundesgeschäftsstelle, Konferenzraum 5. OG, Fritschestraße 27/28, 10585 Berlin
Bitte nutzen Sie den zentralen Eingang der Bundesgeschäftsstelle.
Wenn Sie Online teilnehmen möchten:
Die Veranstaltung findet auf der Plattform Zoom statt. Nach erfolgter Anmeldung schicken wir Ihnen den Einwahllink per E-Mail zu.
Hinweis: Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Die Veranstaltungsreihe vhw & friends befasst sich seit 2016 mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Trends und ihren Auswirkungen auf das Feld der Stadtentwicklung. Die einzelnen Veranstaltungen finden als Vortags-Kolloquium vor einem interdisziplinären Publikum in der vhw-Bundesgeschäftstelle in Berlin-Charlottenburg statt. Dabei entsteht ein Dialog zwischen dem vhw als forschenden und fortbildenden Verband, der Fachöffentlichkeit sowie einer Vielzahl an interessierten Gästen. Die Themen der Impulse sind teilweise in Artikeln in der Forum Wohnen und Stadtentwicklung aufgriffen.
Stadt, Gesellschaft, Wandel – auf dem Weg zu nachhaltigen und resilienten Städten
Die Post-Corona Stadt
Automatisierung der Arbeitsgesellschaft, Wohneigentum, Datenjournalismus, Koproduktion und Governance, Urbane Produktion
Klimawandel und die Stadt
Regionale Kooperation, Nachhaltigkeit, Neurourbanistik
Stadtentwicklung in der vernetzten Gesellschaft