Dr. Peter Kurz (Bild links) begrüßte die 80 eingeladenen Gäste in der HumboldtBox in Berlins östlicher Mitte und würdigte die Vorstandstätigkeit von Peter Rohland (Bild Mitte). Das Thema des Fachkolloquiums bewegt unsere Städte. Wie sieht Zusammenhalt in solchen Stadtgesellschaften aus? "Stadtentwicklungspolitischen Nutzen stiften und den Bürger auf Augenhöhe mit den Prozessen der Stadtentwicklung zu bringen war, so Dr. Peter Kurz, für den vhw und Peter Rohland 'Hochreck' statt 'Bodenturnen'. Die Messlatte wurde immer hoch gehangen und hoch gehalten. Das gilt auch für die Fortbildung, für die der vhw früh die Notwendigkeit ihres Angebots erkannte, es entwickelte und heute in diesem Bereich jährlich ca. 1.600 Veranstaltungen für kommunale Mitarbeiter, Entscheider und deren Partner anbietet. Ein entscheidender Impuls für die Wohnungswirtschaft war die Leistung der Forschung, die seit etwa 15 Jahren auch die Lebenstilforschung für die aktuellen Fragen der Stadtentwicklung anwendet und Zusammenhänge sichtbar macht, die den Städten helfen, Herausforderungen zu bewältigen.
"Es gibt ein paar übliche Sätze, die einem bei diesem Thema einfallen: Städte sind Laboratorien der Gesellschaft...Städte sind die Sozialstrukturen, in denen Menschen am wenigsten gleichartig sind." Prof. Dr. Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte in seinem Beitrag gleich eine Klärungsfrage voran: Wovon reden wir, wenn wir von Städten reden?
In der Ausgabe 3/2015 der Forum Wohnen und Stadtentwicklung ist sein Beitrag abgedruckt.
"Ist nicht das Bild 'Migranten gleich religiös' irgendwie in unseren Köpfen?", fragte Moderator Dr. Frank Jost , vhw (Bild links), einleitend. 2008 hat sich der vhw mit dem Ziel, einen lebensdifferenzierten Einblick in die Situation von Migranten zu erhalten, an der Sinus Sociovision Studie "Migranten-Milieus" gemeinsam mit anderen Partner beteiligt. Dabei herausgekommen ist ein großes Potenzial für Beteiligung, wenn man die Zugänge baut. Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel (2. Bild links) gab mit seinem Beitrag einen religionswissenschaftlichen Ein- und Überblick, der sich in drei Punkte gliederte: 1. Die Stadt als Thema der Theologie, 2. Die Stadt als Schauplatz und Habitat und 3. Die Gestaltung und Moderation von Religionskontakten.
In der Ausgabe 3/2015 der Forum Wohnen und Stadtentwicklung ist sein Beitrag abgedruckt.
Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Berlin, Prof. Jutta Allemendinger, nahm die Teilnehmer ganz pragmatisch ins Thema mit, in dem auch sie eine Begriffsklärung voranstellte. Was ist eigentlich soziale Ungleichheit, was versteht man unter Diversität oder Vielfalt und was ist soziale Kohäsion. Sie gab damit einen Überblick über die qualitative empirische Sozialforschung und was diese dazu ergibt. Unter sozialer Ungleichheit versteht die Sozialforschung einen auf Dauer (lebenslang) angelegten ungleichen Zugang zu Gütern.
In der Ausgabe 3/2015 der Forum Wohnen und Stadtentwicklung ist ihr Beitrag abgedruckt.
Der Rechts- und Verwaltungswissenschaftsexperte Prof. Dr. Gunnar Folke Schuppert, Anglizismen immer mit deutlichen Beschreibungen begegnend, führte zum Thema sieben Thesen aus, wovon die erste war: Kommunikation ist wichtig! So ist - Globalisierung als ein weiteres wichtiges Stichwort hereinholend - die Geschichte der Globalisierung eigentlich eine Geschichte der Kommunikation. Auf den Reformkompass der Bertelsmann Stiftung verweisend wird Kommunikation ausdrücklich als Erfolgskriterien politischer Reformen erklärt und so spricht man dort auch vom kommunkativen Scheitern der Hartzreformen.
In der Ausgabe 3/2015 der Forum Wohnen und Stadtentwicklung ist sein Beitrag abgedruckt.
Die wissenschaftspolitische Arbeit des vhw ist auf eine Stärkung von Bürgerorientierung, -engagement und -teilhabe, lokaler Demokratie, gesellschaftlicher / interkultureller Vielfalt und sozialem Zusammenhalt ausgerichtet. Vor diesen Zielen diskutierte das Podium unter Moderation von Jügen Kaube, Herausgeber FAZ: Wie lassen sich diese Ziele im Zuge des gesellschaftlichen Wandels gewährleisten, wenn vor allem Ergebnisoffenheit und Vorläufigkeit zu eigenen Innovationen und Lösungen für gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen führen sollen? Wie lassen sich hartnäckige Hemmnisse beseitigen und Widerstände überwinden?
Nach herzlichen Dankesworten an Herrn Rohland, die Referenten und alle Organisatoren, die am "Feuerwerk" inmitten Berlins mittaten, nahm Prof. Dr. Jürgen Aring (1. Bild oben links), Vorstand vhw, das Verbandsziel - die Stärkung lokaler Demokratie, verankert in der Verbandssatzung – auf und formulierte es in den auch künftig gültigen Auftrag, die Koryphäen des Denkens mit den Erfahrungen der Pioniere vor Ort zusammenzubringen. Dafür hat Herr Rohland dem vhw das Instrument Städtenetzwerk an die Hand gegeben, dass die großen Ideen mit den Herausforderungen vor Ort verbindet, denn "entscheidend ist auf dem Platz". "Der vhw arbeitet auf zwei Baustellen", so Aring, der 'Baustelle der Stadtgesellschaft' und der 'Baustelle der Demokratie'. Unsere Frage ist, wie die Demokratie im 21. Jahrhundert funktioniert, wie wir sie stärken und stützen können." In diesem Sinne, so versprach Aring, werden wir die begonnene Arbeit auch fortsetzen.
Im Anschluss an die Veranstaltung gab es noch viele kleine Gesprächsrunden.
Ab 18 Uhr fand auf den HumboldtTerrassen der Empfang zu Ehren von Peter Rohland statt.