Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung
Was im Jahr 2005 mit einem Modellprojekt in Osnabrück begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Das Projekt "Integrationslotsen in Niedersachsen" hat in allen Regionen Niedersachsens Fuß gefasst. Über 1.000 Interessierte wurden zu ehrenamtlichen Integrationslotsen qualifiziert. Nach wie vor nutzen weitere Menschen mit und ohne Migrationshintergrund die von Bildungseinrichtungen und anderen Kursträgern angebotenen Qualifizierungskurse. Ein großer Teil der Integrationslotsen unterstützt inzwischen Zugewanderte im Integrationsprozess oder bringt sich durch andere Aktivitäten in das Integrationsgeschehen vor Ort ein.
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Im Oktober 2009 stellte der Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) auf seinem Verbandstag in Frankfurt am Main seine vertiefenden Studienergebnisse zu Migrantenmilieus der Öffentlichkeit vor. Nachdem die Hinwendung der Milieuforscher zum Migrationsthema bereits kritisch beleuchtet wurde (vgl. hierzu bspw. Kunz 2008), gilt es, auch die vom vhw vorgelegten, gebündelten und nochmals pointierten Studienergebnisse hinsichtlich ihrer integrationspolitischen Relevanz zu reflektieren.
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Viele europäische Metropolen sehen sich vergleichbaren strukturellen Anforderungen wie in Wilhelmsburg gegenübergestellt: einer Überlagerung eines hohen Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund mit einer schwachen sozioökonomischen Basis der Wohnbevölkerung. Die IBA 2013 widmet sich diesen Anforderungen im Kontext ihres Leitthemas Kosmopolis, Internationale Stadtgesellschaft, insbesondere unter den Gesichtspunkten Bildung, Arbeit, Städtebau und öffentliche Räume. Welche Bedeutung haben öffentliche Räume in Quartieren wie den Elbinseln? Was müssen sie leisten, damit diese Räume Orte der Begegnung und vielleicht auch der Integration werden? Welchen Beitrag können öffentliche Räume zur Entstehung einer Internationalen Stadtgesellschaft, der Kosmopolis, leisten?
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Die Stadtgesellschaft ist vielfältiger geworden, ethnisch wie auch soziokulturell. Der Umgang mit dieser Vielfalt ist eine zentrale Herausforderung im Handlungsfeld Stadtentwicklung und Wohnen. Der vhw greift diese Debatte auf und zielt mit seiner Arbeit darauf, den in der Integrationsdebatte angesetzten Perspektivwechsel fortzuführen: "Weg von den Defiziten, hin zu den Potenzialen!" Aufbauend auf den Befunden der vhw-Studien "Soziale Segregation" (2008) und "Migranten-Milieus" (2009) zeichnen sich im Handlungsfeld Stadtentwicklung und Wohnen vier zentrale Befunde ab, auf denen die weitere Arbeit des vhw im Handlungsfeld Integration und Stadtentwicklung aufbauen wird und die im Folgenden kurz skizziert werden.
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Kommunale Integrationspolitik steht aktuell vor einer doppelten Herausforderung. Neuere Bestandsaufnahmen, wie z.B. das Jahresgutachten 2010 des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration oder der Migrationsbericht 2008 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (veröffentlicht im Februar 2010), können als Entwarnung gelesen werden. Die Bundesrepublik steht demnach im internationalen Vergleich integrationspolitisch ganz gut da, die messbare Integration sei in vielen Bereichen "durchaus zufriedenstellend oder sogar gut gelungen". Zudem hat der "Zuwanderungsdruck" so deutlich nachgelassen, dass sich Zu- und Abwanderung nahezu die Waage halten. Gleichzeitig sind die Kommunen auf dem Wege in eine Finanzmisere, die weit über das übliche Szenario hinausgeht.
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Die aufgeregte Integrationsdebatte der letzten fünf Jahrzehnte hat den Umgang mit Migranten in der Bundesrepublik tief greifend geprägt und ein Rezeptwissen hervorgebracht, das auch heute noch in allen gesellschaftlichen Bereichen als Maßstab der Orientierung gilt. Pauschal ist von Anpassungsproblemen der Migranten, dem Rückzug in ethnische Nischen und von Parallelgesellschaften die Rede. Vor allem im politischen Kontext ist der Integrationsbegriff zu einer Schlüsselkategorie geworden. Immer mehr Städte suchen in letzter Zeit händeringend nach Integrationskonzepten.
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Integration ist für unsere Zukunftsfähigkeit ein zentrales Politikfeld. Dies gilt für Deutschland insgesamt, aber insbesondere für die großen Städte und Ballungszentren im Westen. Haben insgesamt fast 20 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik einen "Migrationshintergrund" oder "Migrationserfahrung", so ist dieser Anteil in manchen Städten in den alten Bundesländern deutlich höher. In Mannheim hat aktuell fast jeder dritte Einwohner einen Migrationshintergrund; definiert als eine eigene oder durch mindestens einen Elternteil gemachte Migrationserfahrung.
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Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung
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Bei Kommunen und freien Trägern brechen immer mehr Einzelprobleme auf, die alle zusammen unter das vermeintlich nationale und gesamtstaatliche Thema "Erziehung und Bildung" gehören, aber nicht mehr in einem Fachressort zu lösen sind. Die Debatte reicht sozusagen "unterhalb" der bundesdeutschen Politikdiskussion über eine volle Themenbreite, die von der Wohn- und Stadtentwicklung bis zu den kommunalen Gesamthaushalten geht. Allein diese Themen- und Schnittstellenfülle (Krippen, Kindergärten, Bedarfe, Tarife, Schulliegenschaften, Vereine, Jugendhilfe, Arbeitsmarktqualifizierungsprogramme, Seniorenkultur, Migrantenkurse, Spielflächen, Bildungsmonitoring, Quartiers- und Kulturvernetzung, Gewaltpräventionskurse usw.) rechtfertigt von einer Landschaft von Lernanlässen und Institutionen zu sprechen. Eine systematische Politik für Lernlandschaften wird notwendig, die quer zu den städtischen Ressorts- und staatlichen Zuständigkeiten geht.
BeiträgeErschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung
Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund geschieht oft leise und unbemerkt und meist in den eigenen Communities. Von Politik und Verbänden wird es beschrieben als großes, ungenutztes Potenzial und als Baustein zu Integration und mehr gesellschaftlicher Partizipation. Und: Organisationen – vom Patenschaftsprojekt bis zum Krankenhausbesuchsdienst – suchen händeringend nach Freiwilligen mit Migrationserfahrung. Mit dem Engagementpotenzial von Migrantinnen und Migranten ist somit gegenwärtig eine hohe Erwartungshaltung verbunden.
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Mit "Pro Wohnen – internationales Wohnen" ist ein Projektvorhaben zur Verbesserung der Wohn- und Versorgungssituation insbesondere für ältere Migranten in "ihrem" vertrauten Wohnquartier realisiert worden. Vor Jahren kamen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus der Türkei, aus Italien, Griechenland und Osteuropa nach Deutschland, sie arbeiteten hier und leben nun in der dritten, vierten Generation hier. In der Vergangenheit boten ihnen traditionelle Familienstrukturen für das Leben im Alter ausreichend Unterstützung. Aber die Familienstrukturen der zweiten und dritten Generation verändern und vervielfältigen sich; die Anzahl der Großfamilien unter einem Dach wird geringer.
BeiträgeErschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung
Der vorliegende Beitrag referiert erste Teilergebnisse aus dem Projekt "Reflexive Stadtgesellschaft", das Bestandteil des öffentlich geförderten Modellprojektes "Sozialraumanalysen zum Zusammenleben vor Ort" (SoRA-ZO) ist, über das erstmals im Forum Wohnen und Stadtentwicklung 04/2008 berichtet wurde. Die zentrale Frage des Projektes lautet: Wie ist es in dieser Gesellschaft um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft, religiöser Überzeugungen, sexueller Lebensstile etc. im Hinblick auf die zugesprochene und realisierte Gleichwertigkeit bestellt?
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Stadtplätze, Grünanlagen, Höfe, Promenaden und Passagen prägen die Identität der Städte. Sie sind Orte der Begegnung und des Austauschs, sie sind Visitenkarte und Standortfaktor, machen die Städte les- und erlebbar. Für die Akteure der Stadt- oder Bürgergesellschaft sind sie unabdingbare Infrastruktur, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren könnte. Höchste Zeit also, endlich einmal ein Schwerpunktheft zu diesem Thema mit einer Reihe renommierter Autorinnen und Autoren zu machen...
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Erschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Erschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Das Vergaberecht hat wie kaum ein zweites Rechtsgebiet in den vergangenen Jahren durch Novellierungen und Ausweitung seines Anwendungsbereiches (Beispiel: Erfassung von kommunalen Immobiliengeschäften), insbesondere aber auch durch die Vielzahl von Entscheidungen der Vergabekammern, Vergabesenate, des Bundesgerichtshofs und auch der Zivilgerichte eine Dynamik erhalten, die Auftraggeber und Unternehmen gleichermaßen fordert. Damit die Praktiker sich auf dem aktuellen Sach- und Rechtsstand halten und rechtssicher ausschreiben können, hat sich der vhw zum Ziel gesetzt, mit seinem Vergabeforum die wesentlichen Entwicklungen und den Verfahrensablauf aufzuzeigen.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Die Immobilienwirtschaft ist in der Typologie der Wirtschaft eine inhaltlich nicht definierte Gruppierung von Unternehmen. Die Ungewissheit über ihre Struktur und Leistungen veranlasste die CDU/CSU-Fraktion zu einer Großen Anfrage an die Bundesregierung über die Zukunft der Immobilienwirtschaft insbesondere hinsichtlich der Qualifikation der Beschäftigten. Nach der Antwort vom 15.10.2004 vereint die Immobilienwirtschaft im weiteren Sinn die Bereiche Bauinvestitionen, Vermittlung, Handel mit Flächen und Bauten der Bewirtschaftung von Immobilien. Zum internen Leistungsgefüge rechnet sie schon damals Vermieter, Facility Management Immobilienfonds, Bauträger, Projektentwickler, Architekten, Makler, Notare, Gebäudereiniger und die Leistungsverflechtungen mit dem Bankenwesen sowie den Bereichen Telekom und Verkehr.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Auch wenn eine Renaissance des Wohnens und Arbeitens in den Innenstädten allgemein bekundet wird, ist dieser Trend in vielen Regionen mehr gefühlt und lässt sich erst durch einige wenige Referenzprojekte belegen. Es ist aber bei weitem noch nicht so, dass eine Konkurrenzsituation um knappe Flächen ausgelöst wird. ‚Fläche sucht Nutzer’ ist noch in vielen Regionen die Devise. Dieser Befund könnte schnell nahelegen, dass bei einem Überangebot an Flächen die Städte nun die einmalige Chance haben, die über Jahrzehnte beklagten Grün- und Freiflächendefizite grundlegend zu verbessern, auszuweiten und zu entwickeln. Aber die Situation sieht häufig ganz anders aus.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Neben den häufig bei Stadtumbauentscheidungen hervorgehobenen Chancen wird die Freiraumplanung mit einer Problemlösungserwartung und schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert, die sie vor große Herausforderungen stellt. So gehört der Umgang mit diesen Flächen zu dringendsten, wenngleich nicht unbedingt prominentesten Problemlagen in der Stadtumbaupraxis ostdeutscher Städte. In diesem Beitrag werden die Auswirkungen des Stadtumbaus auf den Stadtraum sowie die Handlungschancen und -grenzen zur Gestaltung dieses Stadtraums aus freiraumplanerischer Perspektive diskutiert.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Unter dem Begriff "öffentlicher Raum" werden heute unterschiedliche Konzepte, in der Praxis zudem unterschiedlich weite Formen des Öffnens von Orten für die Vielfalt der Nutzenden verstanden. Der Rahmen erstreckt sich vom öffentlichen Raum als Bewegungs- und Aufenthaltsort über die programmatische Forderung nach Möglichkeiten der Begegnung bis hin zu der Ansicht, dass "öffentlicher Raum […] Brennpunkt öffentlichen Lebens [ist] - ein Ort der Begegnung und Konfrontation unterschiedlicher Schichten, Generationen und Kulturen." (Asadi et al. 1998, 3) Der hier vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Integrationsherausforderungen in öffentlichen Räumen gegeben sind und wie dessen Integrationspotenziale in der Planungspraxis methodisch analysiert werden können.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Seit den Anfängen der urbanen europäischen Freiraum– und Landschaftsgestaltung vor ca. 150 Jahren wurde Einzigartiges geschaffen. Dieses grüne Erbe des Gestern stellt Heute eine besondere Qualität für Stadt und Land von Morgen dar. Eine Qualität für Ihre Bewohner und Touristen, für potenzielle Investoren, für Industrie, Handel und Gewerbe. Ein schier unbezahlbarer "weicher Standortfaktor", den uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Aber: Dieses Natur- und Kulturgut ist vielfältig existenziell bedroht und steht vor einem grundlegenden funktionalen wie ästhetischen Paradigmenwechsel.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Die Diskussion um öffentlich zugängliche Räume in unseren Städten ist keine Neue. In den vergangenen Jahrzehnten wurde immer wieder um den öffentlichen Raum gerungen – die Debatte nahm verschiedene Fragestellungen ins Visier, thematisierte vielfältige Probleme und wurde aus Blickwinkeln unterschiedlicher Disziplinen vorangetrieben. Die Kontinuität der Debatte macht deutlich: Der öffentlich zugängliche Raum ist nach wie vor wichtiger Bestandteil unserer Städte, er ist unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt, befindet sich im kontinuierlichen Wandel und stellt eine andauernde Herausforderung für die kommunale Planung dar. Da die Diskussion um den Einfluss Privater auf öffentlich zugängliche Räume nicht auf europäische Städte beschränkt ist, sondern auf anderen Kontinenten gleichermaßen geführt wird, lohnt der Blick dorthin.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Stadtplätze, Grünanlagen, Höfe, Promenaden und Passagen prägen die Identität der Städte. Sie sind Visitenkarte und Standortfaktor, machen die Städte les- und erlebbar. Mit lebendigen und ansprechend gestalteten öffentlichen Räumen können sich Kommunen ihren Bewohnern und Besuchern präsentieren, können zeigen, wie es um ihre soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation bestellt ist. Die Bedeutung der öffentlichen Räume für die Entwicklung der Städte ist also groß – doch sind die "öffentlichen" Räume der Städte alleinige Domäne der öffentlichen Hand?
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
"Öffentlich" und "privat" – in diese Kategorien werden Stadträume zumeist aufgeteilt. Darauf fußen auch die fachlichen Debatten über Privatisierung, Kommerzialisierung, Wandel und Verlust der öffentlichen Räume. Das Projekt "STARS – Stadträume in Spannungsfeldern" macht mit Fallstudien deutlich, wie differenziert Stadträume betrachtet und beschrieben werden könnten, um der Komplexität der vorgefundenen Wirklichkeit gerecht zu werden. Damit zeigt sich, dass die Pole "öffentlich" und "privat" zur Beschreibung zu kurz greifen. Es ist Zeit für einen neuen Blick auf die Stadt.
BeiträgeErschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft
Im 14. Jahrhundert erlebte Siena eine Blütezeit. Bischofs- und Fürstenherrschaft waren abgeschüttelt und in der Stadt herrschte für einige Zeit das, was man heute bürgerschaftliche Selbstverwaltung nennen könnte. In einem 1339 fertig gestellten Fresko stellt der Maler Ambrogio Lorenzetti die Folgen dieses "Buon Governo" dar. Man sieht hier neben prächtigen Gebäuden vor allem reges und friedvolles Leben in und auf den gepflegten Gassen und Plätzen der Stadt. Vom Buon Governo jener Zeit zur Local Governance unserer Tage ist es nur ein kleiner Schritt: Damals wie heute wird mit diesen Begriffen der Blick auf eine Vielzahl von Akteuren gerichtet. Deren Handel und Wandel prägen die Entwicklung der Städte ebenso wie das Leben in ihnen.
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Die bisherige Stadtumbaupraxis steht in Ost und West auf dem Prüfstand. Die Bundesregierung hat die Fortführung des Programms beschlossen, und es ist u. a. die Frage zu stellen, welchen Beitrag das eigens geschaffene Instrumentarium geleistet hat und wie dieses zu optimieren ist. Neun Beiträge aus Ost und West bieten einen Einblick in die bisherige und zukünftige Praxis in der "zweiten Halbzeit" des Stadtumbaus.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Erschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Erschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Von Zivilgesellschaft zu sprechen und sich darauf zu berufen, ist in den letzten 15 Jahren immer mehr üblich geworden, wenn es darum geht, positive Gesellschaftsentwürfe zu umreißen. Es auch im Zusammenhang mit der Sozialen Stadt zu tun, hilft, dieses spezielle Aktionsfeld anschlussfähig zu machen für umfassendere gesellschaftliche Reformdebatten. Dieser Beitrag soll zwei Aufgaben erfüllen: Ich möchte zunächst zeigen, dass es durchaus verschiedene Vorstellungen von dem gibt, was Zivilgesellschaft meint. Ich will drei Verständnisse von Zivilgesellschaft skizzieren, die auch in Hinblick darauf, was sie nahe legen zu tun oder zu unterlassen, jeweils auf ihre Weise hilfreich, aber auch problematisch sein können. Gleichwohl möchte ich alle drei Definitionen gelten lassen und in einem zweiten Teil herausstellen, wo mit Bezug auf sie sich in den Projektansätzen zur sozialen Stadt Veränderungen bei Aufgabenstellungen und Prioritäten empfehlen.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Eigentümer-Standort-Gemeinschaften (ESG) verstehen sich als ein Zusammenschluss von Eigentümern benachbarter Immobilien mit dem Ziel, durch gemeinsame Aktivitäten oder Maßnahmen ein Quartier aufzuwerten um damit die Verwertungschancen ihrer Objekte zu verbessern. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass der Wohnwert einer Immobilie nicht nur aus der Qualität der Immobilie selbst entsteht, sondern ganz entscheidend von der Qualität des Umfeldes bzw. des Quartiers beeinflusst wird. Die Qualität und damit auch die Marktfähigkeit einer Immobilie ist also immer auch von der Qualität und Marktfähigkeit ihres Umfeldes (des Quartiers) und damit auch der Nachbarimmobilien abhängig. Hier kann eine ESG ansetzen, gemeinschaftliches Handeln zu organisieren und Entwicklungsblockaden aufzulösen.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Wenn man sich die Themen Stadtumbau West, Schrumpfung als Folge des demografischen Wandels und das Problem der permanent leeren kommunalen Kassen vor Augen hält, dann fällt einem auch unweigerlich das Thema Verkehr ein. Im weiteren Verlauf soll hier der Themenbereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) vor dem Hintergrund der zuvor angerissenen Rahmenbedingungen weiter vertieft werden, da die Entwicklung unserer Städte ganz wesentlich vom Zustand und von der Schlagkraft des ÖPNV geprägt sein wird. Im Zuge der fortschreitenden Dezentralisierung von Wohn-, Arbeits-, Einkaufs-, und Freizeitstandorten entsteht immer mehr Verkehrsaufwand bei stagnierender bzw. abnehmender Bevölkerung. Die immer disperser werdenden Verkehrsströme können mit der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur langfristig nicht mehr bewältigt werden.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Mit der Bewilligung der ersten Städtebaufördermittel begann 1990 für Mecklenburg-Vorpommern ein beispielloser, noch anhaltender Stadtumbauprozess. Dabei waren die Ausgangsbedingungen kritischer zu bewerten als in den anderen neuen Bundesländern, da, einmal abgesehen von den Werften, industrielle Kerne völlig fehlten. Hauptarbeitgeber waren im Wesentlichen die Landwirtschaft und das Militär, denen erhebliche Umstrukturierungen und massiver Personalabbau bevorstanden. Der auch durch weitere Faktoren einsetzende Bevölkerungsverlust des Landes wurde durch diesen Umstand begünstigt. Dafür konnte Mecklenburg-Vorpommern mit seinen Residenz-, Ackerbürger- und altehrwürdigen Hansestädten sowie den Seebädern an der Ostseeküste auf eine lange baukulturelle Tradition zurückblicken, die auf die Bevölkerung identitätsstiftend wirkte.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Der Stadtumbauprozess blickt in Frankfurt (Oder) mittlerweile auf eine fast zehnjährige Geschichte zurück. Begonnen mit der Stellung des ersten Fördermittelantrages zur Erarbeitung eines Stadtumbaukonzeptes Ende des Jahres 2000, ist er heute wesentlicher Bestandteil der Gesamtplanungsstrategie der Stadt und beeinflusst nahezu jede wichtige stadtentwicklungsplanerische Entscheidung. Wie in den meisten Städten der ehemaligen DDR, in denen die Stadtentwicklung vor 1990 durch wirtschaftspolitische Standortentscheidungen nicht unwesentlich beeinflusst wurde, kam es nach der Wende auch in Frankfurt durch umfangreiche arbeitsmarktbedingte Abwanderungen, niedrige Geburtenraten bei hohen Sterbeüberschüssen und Wohneigentumsbildung im Umland zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Die Anpassung der Versorgungsinfrastruktur als eine der Aufgaben des Stadtumbaus gewinnt zunehmend in Verbindung mit der energetischen Stadterneuerung an Bedeutung. Die Nutzung regenerativer Energien und der Aufbau eines Klimaschutzmanagements bis hin zu stadtteilbezogenen Klimaschutzkonzepten, z. B. bei größeren Umstrukturierungsmaßnahmen, spielt dabei eine wichtige Rolle. Allerdings sollten hierbei die klassischen Fragestellungen, wie Versorgungssicherheit, wettbewerbsfähige Preise, betriebswirtschaftliche Problemlagen oder Kostentragungsfragen bei den notwendigen Anpassungs- und Erneuerungsmaßnahmen nicht unterschätzt werden.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Die bisherige Stadtumbaupraxis steht in Ost und West auf dem Prüfstand. Die Bundesregierung hat die Fortführung des Programms beschlossen und anerkennt damit die verbleibenden sowie mit den steigenden Haushaltsausfällen neu hinzukommenden siedlungsstrukturellen Missstände. In der Bewertung des bisherigen Stadtumbaus ist unter anderem die Frage zu stellen, welchen Beitrag das eigens geschaffene Instrumentarium geleistet hat und inwiefern dieses zu optimieren ist. Im Mittelpunkt des Instrumentariums steht das integrierte Konzept. Der folgende Beitrag analysiert daher die materielle und formelle Ausprägung dieses Instruments und formuliert konzeptionelle Ansätze zu dessen Weiterentwicklung.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Der demografische Wandel schreitet voran. Immer weitere Landstriche in Deutschland, Dörfer wie Städte, sind von der Schrumpfung betroffen. In diesen Regionen nehmen Leerstände und der Verfall von Immobilien zu, die öffentlichen Leistungen werden eingeschränkt. Fehlende Nachfrage und Unterauslastung führen zu einer suboptimalen Nutzung von Kapital, die Immobilienpreise fallen weit unter die Substanzwerte. Mit der individuellen Verärgerung der Hauseigentümer über den Wertverlust ihres Eigenheims nimmt zugleich die Motivation ab, sich vor Ort zu engagieren, in der Folge leiden die Attraktivitäten von Ort und Eigentum noch mehr. Was ließe sich dagegen tun?
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
"Stadtumbau von außen nach innen", "Stärkung der Stadtzentren", "Behebung von innerstädtischen Funktionsverlusten", "Renaissance der Stadtzentren als Wohnstandorte"… Die Liste der leitbildartigen Verkündungen zur Bedeutung der Innenentwicklung ist lang. Gerade im Stadtumbau hat dies über ihre quantitative Behebung des Wohnungsüberschusses hinaus insbesondere eine qualitative Dimension. Neben den Chancen existieren jedoch auch Grenzen der innerstädtischen Entwicklung. Beides soll im Folgenden im Spannungsfeld zwischen Umnutzung und Rückbau beleuchtet werden.
BeiträgeErschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit
Anliegen des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost ist es, Innenstädte und erhaltenswerte Stadtquartiere durch gezielte Aufwertungsmaßnahmen zu stärken sowie städtische Wohnungsmärkte durch den Abriss leerstehender, dauerhaft nicht mehr nachgefragter Wohnungen zu stabilisieren. Nach sieben Jahren Laufzeit endete im Jahr 2009 die erste Förderperiode des Programms Stadtumbau Ost. Auf Basis einer umfassenden Programmevaluierung hat der Deutsche Bundestag im Frühjahr 2009 die Fortsetzung des Programms Stadtumbau Ost als eigenständiges Förderprogramm bis zum Jahr 2016 beschlossen. Dies ist Anlass für einen kurzen Blick zurück auf die erste Programmphase, zugleich aber auch für einen Blick auf die künftigen Herausforderungen im Stadtumbau.
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Das Schwerpunktthema von Heft 6/2009 umreißt die Palette der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien im Wohnungs- und Städtebau, denn diese erweisen sich als unverzichtbar für die Orientierung aller Raumakteure auf das gemeinsame Ziel der Zukunftsfähigkeit unserer Quartiere, Städte und Regionen – wie Prof. Klaus J. Beckmann im Editorial vermerkt. Der vhw hat mit seinen milieugestützten Analysen und Indikatoren seinen Beitrag zu bürgerorientierten Nachhaltigkeits- und Klimastrategien geleistet.
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Im Dezember verhandelt die Staatengemeinschaft in Kopenhagen über eine gerechte Verteilung des Beitrags einzelner Nationen zum Klimaschutz. Klar ist, die Industrienationen sind historisch und aufgrund der weiterhin hohen Treibhausgasemissionen besonders in der Pflicht, ihre Anstrengungen beim Klimaschutz deutlich zu verstärken. Das Angebot der EU, die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, und das langfristige Ziel einer Halbierung der weltweiten Emissionen bis 2050, bedeuten für den deutschen Bürger eine jährliche Minderung der CO2-Emissionen in Höhe von drei bis sechs Tonnen. Wie der persönliche Beitrag zum Klimaschutz in der Praxis aussehen kann, zeigt der CO2-Rechner des Heidelberger Instituts für Umwelt- und Energieforschung (IFEU).
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Ungeachtet des herben Rückschlags für eine wirksame globale Klimaschutzpolitik auf der Kopenhagener Weltklimakonferenz im Dezember 2009 bleiben Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf der nationalen wie der lokalen Ebene an der Spitze der politischen Zukunftsagenda. Im Fokus der vhw-Strategie der kommenden Jahre steht dabei die kommunale Ebene. Eine vom Bürger gleichberechtigt mitentwickelte und mitgetragene Stadtgesellschaft, die vom engen Zusammenwirken der Akteure geprägt ist und auf die Mehrung des Gemeinwohls zielt, muss den Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen und den übrigen Eckpfeilern der Stadtentwicklung auf eine langfristig tragfähige, generationenübergreifende, dh. nachhaltige Basis stellen.
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Der globale Klimawandel stellt nicht nur die größte Herausforderung der Weltgesellschaft dar, sondern seine Folgen und die damit verbundenen Aufgaben und Kosten werden auch die Städte und Kommunen in den nächsten Jahren zunehmend beschäftigen. Die Bewältigung der nationalen Aufgabe "Reduktion von CO2-Emissionen" wie auch das notwendige Mittun der Bürger sind ohne den Einsatz der Kommunen schwerlich denkbar. Insofern besteht Grund genug, das Klimabewusstsein der Bevölkerung unter die Lupe zu nehmen und Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bürgerinnen und Bürger genauer zu betrachten.
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Erschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Erschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Die zentralen Lagen der Städte sind stark vom Büroflächenmarkt dominiert. Angebot und Nachfrage nach Büroflächen variieren jedoch regional erheblich und sind selten transparent genug, um etwa Standorte in kleineren und mittelgroßen Städten effektiver zu bewerben. Dabei werden Vollerhebungen durch die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Daten mit vertretbarem Aufwand zumindest für kleinere und mittelgroße Bürostandorte möglich – und sie bringen interessante Erkenntnisse über die Besonderheiten derartiger Büromärkte.
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Der Beitrag basiert auf einer im Jahr 2008 von der Autorin verfassten Diplomarbeit und widmet sich der Anwendung des integrierten Ansatzes in den Städten Liverpool, Berlin und dem niederländischen Apeldoorn. Die dabei zu ergründenden Fragen waren unter anderem: "Wie und in welcher Form werden die Anwohner in das Bürgerbeteiligungsverfahren des integrierten Ansatzes einbezogen und inwiefern kommt ihnen die Verwaltung entgegen?", und die zweite Frage lautete: "Sind die Kommunikations- und Organisationsformen der einzelnen integrierten Stadtentwicklungskonzepte angepasst, um die Voraussetzung für eine aktive Bürgerbeteiligung zu schaffen?"
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Im "Forum Wohnen und Stadtentwicklung 2/2009" beschreibt Gerd Placke die sogenannte Marktplatz-Methode als in Deutschland relativ neues Mittel der Anbahnung von Kooperationen zwischen Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Akteuren im lokalen Umfeld. Wir wollen im Folgenden zwei Beispiele von konkreten Marktplätzen darstellen, von denen eines als überaus gelungen gelten kann, der "Ruhrdax", während das andere in diesem Herbst zum ersten Mal realisiert worden ist. Das Letztere "Schüler trifft Ehrenamt" sehen wir, die Veranstalter, vorerst als zukunftsträchtiges Experiment an.
BeiträgeErschienen in Heft 6/2009 Nachhaltigkeit im Wohnungs- und Städtebau
Über die Aktivitäten großer und kleiner Wohnungsunternehmen zum Klimaschutz ist bereits viel geschrieben worden. Vielerorts sind dagegen die Anstrengungen auch der privaten Eigentümer wenig bekannt bzw. werden fehlende Aktivitäten beklagt. Die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes ist für Privateigentümer in der Tat eine Herausforderung. Die Schwierigkeiten beginnen mit den technischen Anforderungen des heterogenen Wohnraumbestandes und setzen sich im geltenden Mietrecht fort. Zusätzlich spielen die Basel-II-Bestimmungen für Banken sowie die wirtschaftlichen Überlegungen älterer Eigentümer zu Amortisationsdauern von Sanierungsmaßnahmen eine Rolle.
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