Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie lokale Medien soziale Kohäsion abbilden

Von Anna Leupold, Ulrike Klinger, Otfried Jarren

Erschienen in Heft 3/2017 Sozialorientierung in der Wohnungspolitik

Welches Bild sozialer Kohäsion erhalten die Bürgerinnen und Bürger einer Stadt aus den lokalen Medien? Unterscheidet sich dieses Bild nach Stadt und Medium? Diese Fragen standen im Zentrum eines Forschungsprojektes von vhw und Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Universität Zürich. Zu diesem Zweck wurden lokale Printmedien in Kiel, Saarbrücken und Essen inhaltsanalytisch auf insgesamt neun Kohäsionsdimensionen untersucht. Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass sich trotz unterschiedlicher Voraussetzungen in den Städten das medial erzeugte Bild sozialer Kohäsion kaum unterscheidet, während sich deutliche Unterschiede zwischen lokalen Zeitungen, Anzeigenblättern und dem Lokalteil der Bild-Zeitung aufzeigten. Individuelle Medienrepertoires sind entsprechend zentral für das medial vermittelte Bild gesellschaftlichen Zusammenhalts für die Bürgerinnen und Bürger.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Probleme von Bürgerbegehren in bundesdeutschen Kommunen

Von Lars Holtkamp

Erschienen in Heft 5/2016 Kommunalpolitik zwischen Gestaltung und Moderation

Die direkte Demokratie steht in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hoch im Kurs. Wenn man dem Mainstream in der lokalen Politikforschung und der Wirtschaftswissenschaft folgt, dann kann mit dieser Partizipationsform nicht nur die Politikverdrossenheit der Bürger verringert werden, sondern auch der Output des politischen Systems verbessert sich. Danach können direktdemokratische Elemente Entscheidungsblockaden der repräsentativen Demokratie auflösen und mit Verweis auf das Schweizer Vorbild wird erwartet, dass hierdurch selbst die Haushaltskonsolidierung erleichtert wird. Aufgrund erheblicher Outputprobleme direkter Demokratie wird die Diskussion um eine Absenkung der Abstimmungsquoren und eine Ausweitung direktdemokratischer Prozesse jedoch kontrovers geführt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungspolitik und lokale Demokratie als Gemeinschaftsaufgabe

Von Peter Kurz

Erschienen in Heft 5/2016 Kommunalpolitik zwischen Gestaltung und Moderation

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Kultur als Triebkraft für eine positive Stadtentwicklung

Von Frank Jost

Erschienen in Heft 3/2016 Kultur und Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Immobilienprofessionals müssen sich in vielen Disziplinen auskennen

Von Prof. Dr. Tobias Just

Erschienen in Heft 2/2015 Aus- und Weiterbildung in der Stadtentwicklung

Drei Viertel der Menschen in Deutschland leben in Städten und verbringen dort den größten Teil ihrer Zeit in oder wenigstens in der Nähe von Gebäuden. Die gebaute Umwelt prägt jeden Tag unser Leben. Menschen stellen daher zu Recht hohe Ansprüche an ihre Wohnungen, ihr Wohnumfeld und die Städte, in denen sie wohnen, arbeiten, einkaufen und ihre Freizeit verbringen: Die Gebäude sollen jedes für sich und zusätzlich im städtischen Zusammenhang nicht nur zentrale Bedürfnisse wie Schutz oder Wärme befriedigen. Sie sollen dies zudem effizient, also zu möglichst geringen Kosten, tun und dabei bitte schön baukulturell wertvoll und natürlich ökologisch unbedenklich sein. Die Wege in den Städten sollen kurz sein, ohne dabei den Wunsch nach Grünflächen und öffentlichen Plätzen oder das Bedürfnis nach Ruhe zu gefährden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Brauchen wir eine Neue Gemeinnützigkeit in der Wohnungswirtschaft? Auszug aus der wohnungspolitischen Diskussion zum Thema „Wohnungspolitik neu positionieren?“ am 24. Januar 2017 in Berlin

Von vhw

Erschienen in Heft 3/2017 Sozialorientierung in der Wohnungspolitik

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und der vhw haben gemeinsam ein Plädoyer für eine soziale und resiliente Wohnungspolitik vorgelegt, das sich als Anstoß für eine wohnungspolitische Debatte mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst 2017 versteht. Auf der Grundlage dieses Plädoyers haben Difu und vhw zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wohnungspolitik neu positionieren?“ mit den wohnungs- und baupolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen sowie Anke Brummer-Kohler vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am 24. Januar 2017 in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Berliner Gendarmenmarkt eingeladen. Wir fassen in diesem Beitrag die Aussagen zum Thema „Neue Gemeinnützigkeit“ als Auszug aus der Diskussionsrunde zusammen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Zwischenbilanz zum Plädoyer von vhw und Difu zur Wohnungspolitik

Von Jürgen Aring, Bernd Hallenberg, Fabian Rohland

Erschienen in Heft 3/2017 Sozialorientierung in der Wohnungspolitik

Eine im März 2017 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung veröffentlichte Studie (BBSR 2017) macht es erneut deutlich: Weithin steigende Mieten und fehlende Angebote machen die Wohnraumversorgung von Haushalten mit geringen und mittleren Einkommen immer schwieriger. Wohnen wird zunehmend wieder zu einem Kernthema von sozialer Gerechtigkeit, und Wohnungspolitik rückt auf der politischen Agenda weiter nach oben. Diese Entwicklungen haben den vhw und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Sommer 2016 veranlasst, in einem Diskussionspapier eine Neupositionierung der Wohnungspolitik zu fordern. Nach neun Monaten ist die Zeit reif für eine Zwischenbilanz zu den Reaktionen und Diskursen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtentwicklung und Sport: mehr als zwei Seiten einer Medaille

Von Thomas Kuder

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die geplante stadt oder die Stadt als Planer? Anforderungen der kommunalen Praxis für die Aus- und Weiterbildung in der Stadtentwicklung

Von Hilmar von Lojewski, Dr. Timo Munzinger

Erschienen in Heft 2/2015 Aus- und Weiterbildung in der Stadtentwicklung

Die Ausbildung der planenden Zunft befindet sich einmal mehr in einer intensiven Diskussion um die zukünftige Ausrichtung. Diese findet ihren Ausdruck beispielsweise in der „Kölner Erklärung zur Städtebauausbildung – Die Stadt zuerst!“, einem „Positionspapier zum Städtebau und zur Städtebauausbildung – 100 %  STADT“, der „Aachener Polemik – ‚Lebendige‘  Stadt oder ‚toter‘ Städtebau?“, die Erfurter Einladung zu einer neuen Diskussionskultur „Der Dialog zuerst!“, dem Aufruf „Der öffentliche Dienst braucht qualifizierte Führungskräfte – Referendariat Städtebau stärken“ sowie diversen weiteren Veröffentlichungen. Aber sind diese teilweise sehr überzeichnenden Beiträge tatsächlich hilfreich, um die Ausbildung der an der Stadtentwicklung Beteiligten qualitativ zu befördern? Benötigt es wieder den Stadtbaumeister oder welche Kompetenzen sind heute in der Praxis aus Sicht der Städte tatsächlich gefragt?

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im lokalen Raum: zur Rolle der politischen Kultur

Von Julia Marth, Andreas Grau

Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung

Der vorliegende Beitrag referiert erste Teilergebnisse aus dem Projekt "Reflexive Stadtgesellschaft", das Bestandteil des öffentlich geförderten Modellprojektes "Sozialraumanalysen zum Zusammenleben vor Ort" (SoRA-ZO) ist, über das erstmals im Forum Wohnen und Stadtentwicklung 04/2008 berichtet wurde. Die zentrale Frage des Projektes lautet: Wie ist es in dieser Gesellschaft um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft, religiöser Überzeugungen, sexueller Lebensstile etc. im Hinblick auf die zugesprochene und realisierte Gleichwertigkeit bestellt?

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Forum Wohneigentum

Soziale Stadt – Zwischenbilanz

Von Hans-Georg Weigel

Erschienen in Heft 1/2005 Soziale Stadt

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

ParkSportInsel Hamburg – den öffentlichen Raum mit Sport bespielen

Von Beate Wagner-Hauthal

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

In Hamburg Wilhelmsburg ist im Zuge der internationalen gartenschau hamburg 2013 auf der Elbinsel der Inselpark Wilhelmsburg entstanden. Die dortige „Welt der Bewegung“ besteht nach wie vor und wird durch die Gemeinschaft der ParkSportInsel „bespielt“. Der Inselpark Wilhelmsburg ist ein hochattraktiver Ort, um in Bewegung zu kommen und liegt nur acht Minuten per S-Bahn vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Für Kletterfreunde finden sich hier die Nordwandhalle und der HanseRock-Hochseilgarten. In der „Welt der Bewegung“ gibt es zur kostenfreien Nutzung neben verschiedensten Bewegungsmöglichkeiten ein Multicourt mit Kunstbelag und die insgesamt 1.800 qm große Skateanlage, für Skatern ein absoluter HotSpot. Darüber hinaus bietet der Park attraktive Laufmöglichkeiten auf der Laufstrecke mit Kilometrierung.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Zurück in die "Stein"-Zeit?

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Modellhaftes Wohn- und Versorgungsmodell für ältere Migranten – Pro Wohnen international Oberhausen

Von Brigitte Karhoff

Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung

Mit "Pro Wohnen – internationales Wohnen" ist ein Projektvorhaben zur Verbesserung der Wohn- und Versorgungssituation insbesondere für ältere Migranten in "ihrem" vertrauten Wohnquartier realisiert worden. Vor Jahren kamen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus der Türkei, aus Italien, Griechenland und Osteuropa nach Deutschland, sie arbeiteten hier und leben nun in der dritten, vierten Generation hier. In der Vergangenheit boten ihnen traditionelle Familienstrukturen für das Leben im Alter ausreichend Unterstützung. Aber die Familienstrukturen der zweiten und dritten Generation verändern und vervielfältigen sich; die Anzahl der Großfamilien unter einem Dach wird geringer.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Starker Sport – starke Städte

Von Andreas Silbersack

Erschienen in Heft 3/2019 Stadtentwicklung und Sport

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Der Einsatz der Bürger ist durch nichts zu ersetzen. Stellungnahme der CDU

Von Ronald Pofalla, MdB

Erschienen in Heft 3/2009 Lernlandschaften in der Stadtentwicklung

Damit sich der Staat auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann, darf er weder mit Anforderungen überfrachtet werden noch solche Aufgaben behalten oder an sich ziehen, deren Übernahme den Grundsätzen der Eigenverantwortung, Freiheit und Subsidiarität widerspricht. Öffentliche Aufgaben sollen im Sinne der Burgernähe auf kommunaler Ebene erfüllt werden, wo immer dies möglich und sinnvoll ist. Zuständigkeiten und politische Verantwortlichkeiten bei Bund, Ländern und Kommunen müssen erkennbar sein. Mit der Föderalismuskommission sind hierzu in dieser Wahlperiode richtige Entscheidungen getroffen worden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Soziale Stadt und nachhaltige Stadtentwicklung - Traumpaarung oder auf der Abschussliste?

Von Hilmar von Lojewski

Erschienen in Heft 1/2013 Soziale Stadt und Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Karlsruher Praxis – Wohnraumakquise im sozialen Wohnungsmarkt

Von Regina Heibrock, Martin Lenz, Steffen Schäfer

Erschienen in Heft 3/2023 Wohneigentum als Baustein für die Wohnungspolitik

Wohnungsnot und soziale Wohnraumversorgung sind zu einer drängenden sozialen Frage des Wohnens geworden, die Antworten bedarf. Steigende Mieten, geringer Leerstand oder die Dringlichkeit des erschwinglichen Wohnens sind Themen, die nicht nur auf der bundesweiten, sondern vor allem auf der kommunalen Ebene bearbeitet werden. Der „Paradigmenwechsel in der kommunalen Wohnungspolitik“ (Schönig et al. 2017) wird anhand der sozial gerechten und diskriminierungsfreien Belegungssteuerung eines sozialen Wohnungsmarktes aufgezeigt, der dem Leitbild der sozialen Durchmischung entspricht. Anhand der Karlsruher sozialen Wohnraumversorgung von am angespannten Wohnungsmarkt benachteiligten Personenkreisen wird verdeutlicht, wie den sozial- und wohnungspolitischen Herausforderungen sowohl auf der strukturellen Ebene des Wohnungsmarktes als auch auf der individuellen Ebene der Betroffenen begegnet werden kann. Ein sozialer Wohnungsmarkt bedarf, wie ein sozialer Arbeitsmarkt, einer ganzheitlichen Strategie auf lokaler. Hierzu ist die Analyse des lokalen Wohnungsmarktes unverzichtbar, um an die jeweiligen Gegebenheiten anknüpfen zu können, wie das Karlsruher Programm „Wohnraumakquise durch Kooperation“ belegt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Warum eine neue Wohnungsbaugesellschaft für Dresden eine gute Idee ist

Von Rainer Seifert, Alexander Müller

Erschienen in Heft 2/2016 Renaissance der kommunalen Wohnungswirtschaft

Etwas Wertvolles lässt sich oft nicht auf dem ersten Blick erkennen – insbesondere, wenn es von außen betrachtet nicht immer den neuesten Designtrends entspricht und gerade als "schick" oder "hipp" gilt. Die kommunalen Wohnungsgesellschaften, die der vdw Sachsen – Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. vor allem vertritt, kennen diese Einschätzung. In der Vergangenheit galten sie häufig als antiquiertes Modell und als Altlast – sei es wegen ihrer Plattenbauten oder ihrer teilweise einfach getätigten preisgünstigen Sanierungen. Das war einmal – plötzlich scheint alles anders. Erst langsam und mittlerweile immer schneller wird der wahre Wert der kommunalen Wohnungswirtschaft erkannt. Jetzt sind es auch verstärkt Politik und Öffentlichkeit, die diese Unternehmen schätzen und gern mehr davon hätten.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die wachsende Stadt kann nicht wegbeschlossen werden – Wohnungspolitik vor und nach dem Volksentscheid zum Tempelhofer Feld

Von Michael Müller

Erschienen in Heft 4/2014 Wohnen in der Stadt – Wohnungspolitik vor neuen Herausforderungen

Für die Berliner Stadtentwicklungspolitik war das erste Halbjahr 2014 eine Zeit, in der so emotional und im offenen Schlagabtausch diskutiert wurde wie vielleicht nach der Wende, als es um die großen stadtentwicklungspolitischen Ideen für das Zusammenwachsen der beiden Stadthälften ging. Doch diesmal stand zumindest in der Sache nicht die Planung für die ganze Stadt auf dem Prüfstand, sondern es ging letztendlich um die Weiterentwicklung einer über 300 ha großen Konversionsfläche mitten in der Stadt. Oder anders gesagt, es ging darum, ob an den Rändern einer dauerhaft zu erhaltenden 230 ha großen Freifläche für Sport, Freizeit und Erholung 4.700 Wohnungen für die wachsende Stadt entstehen können.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Ohne Dialog geht gar nichts – Zum Umgang mit der (Wieder-)Einwanderung von Armen vor unseren Türen

Von Dr. Helmuth Schweitzer

Erschienen in Heft 2/2014 Zuwanderung aus Südosteuropa – Herausforderung für eine kommunale Vielfaltspolitik

Als lebensweltlich konkreter Ausgangspunkt für meinen historisch angereicherten migrationswissenschaftlichen Blick auf das Thema dienen meine persönlichen Erfahrungen als Duisburger Bürger. Ich beginne mit meinen Beobachtungen und Gesprächen, die ich als Bewohner des Stadtteils Duisburg-Neumühl mit leider erfolgreich von den Medien und der Rechtspopulistischen Partei Pro-NRW "angefixten" Anwohnern geführt habe: Am 9. November 2013, dem Gedenktag zur Reichspogromnacht, brüllten in Duisburg-Neumühl, einer SPD-Hochburg, ca. 30 aus Köln zugereiste deutsche Bürger der zu den nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen kandidierenden Pro NRW-Partei zum zweiten Male vor dem leerstehenden Gebäude des ehemaligen St. Barbara-Hospitals "Kein Asyl in Neumühl". Im August war das Gerücht in der Presse verbreitet worden, dort würden 500 Roma untergebracht.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

"Soziale Stadt" und "danach": Was bedeutet das für die Wohnungswirtschaft?

Von Gilles Duhem

Erschienen in Heft 3/2009 Lernlandschaften in der Stadtentwicklung

Vor einigen Wochen erreichte mich die Anfrage der Redaktion dieses Heftes mit der Bitte, einen Beitrag aus der Sicht des Quartiersmanagements über die anstehenden Forderungen an Wohnungsunternehmen im Rahmen der sogenannten "Verstetigung" des Bund-Länder-EU-Programms "Soziale Stadt" zu schreiben. In einem Gebiet in Berlin-Neukölln, das von der Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND Wohnbauten mbH dominiert ist, war ich selbst von 2002 bis 2006 Quartiersmanager. Ende 2006 wurde unser erfolgreiches QM-Team nicht weiter beauftragt, unter anderem, weil es sich dem politischen Druck der Auftraggeber nicht beugen und weil es für seinen Träger kein defizitäres Projekt betreiben wollte. Bedeutet diese Anfrage nun, dass sich die Redaktion die Meinung eines Verfassers mit Insider-Kenntnissen gewünscht hat, der aber nicht mehr Bestandteil des Systems ist? Oder bedeutet sie, dass sich kein amtierender Quartiersmanager gefunden hat, um dieses "heiße Eisen" anzufassen? 

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Nachhaltige Effekte der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 Kultur als Bestandteil der urbanen Stadtgesellschaft

Von Bea Kießlinger, Benedikte Baumann

Erschienen in Heft 3/2016 Kultur und Stadtentwicklung

Will man über die nachhaltigen Effekte der Kulturhauptstadt Europas „RUHR.2010 – Essen für das Ruhrgebiet“ nachdenken, führt kein Weg an der Genese dieses einzigartigen kulturellen Festjahres in 53 Städten vorbei. Das Ruhrgebiet als altindustrielle Region, die massiv vom Strukturwandel und den Auswirkungen durch den Wegfall der Stahl- und Kohleindustrie gebeutelt war und ist, bekam durch die IBA Emscher Park unter der Leitung von Prof. Dr. Karl Ganser über einen Zeitraum von zehn Jahren (1989 bis 1999) eine neue Perspektive und vor allem eine neue inhaltliche und räumliche Nutzungsstruktur. Industriehallen wurden zu Orten – Kathedralen – der Kunst und Kultur, Halden wurden zu Landmarks und Ausflugszielen, Industriebrachen zu renaturierenden Parks etc. Vor allem das heutige Welterbe Zollverein erhielt mit dem Masterplan von Rem Koolhaas als Ort für Design, regionale Erinnerungskultur sowie Performing Arts eine zentrale Bedeutung bei den Transformationsprozessen der Region.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtentwicklung und Citizenship. Ein vhw-Projekt zur gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung mit der Bürgergesellschaft

Von Sebastian Beck

Erschienen in Heft 3/2009 Lernlandschaften in der Stadtentwicklung

Das Projekt Stadtentwicklung und Citizenship ist für die Jahre 2009 ff. geplant und befindet sich zurzeit noch in Vorbereitung. Ziel des Projektes ist eine neue Verantwortungsteilung im Bereich Wohnen und Stadtentwicklung, in deren Kontext Staat, Wirtschaft und Bürger miteinander als Gemeinwohlakteure agieren. Das Projekt folgt dabei dem aus der Governance-Forschung stammenden Konzept des Public Value Managements, das davon ausgeht, dass die offene Aushandlung der Akteursinteressen einen Gemeinwohlüberschuss (Public Value) erzeugt, den es im Rahmen des Projekts zu messen und zu bestimmen gilt. Das Projektes zielt darauf, dieses Konzept in konkreten Fallstudien vor Ort empirisch umzusetzen und zu untersuchen. Mit der Benennung dieses Mehrwerts gilt es aufzeigen, in wie fern das Einlassen auf den Dialogprozess des Public Value Managements für Staat, Wirtschaft und Bürger auch jenseits von "Good Will" und "Image" konkrete Vorteile birgt.

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Das Down-Town-Syndrom. Über die Wiederbelebung der Innenstädte - aber zu welchem Preis?

Von Prof. Dr. Jens S. Dangschat

Erschienen in Heft 5/2009 vhw-Verbandstag 2009 / Leitbilder für die Innenstädte

Lange haben Großstädte Wohnbevölkerung an das Umland, insbesondere an die Mittelstädte der Agglomerationen verloren, was in den Kernstädten häufig eine politische Debatte auslöste. Erst in jüngerer Zeit ist von der "Renaissance der (Innen)Städte" die Rede. Vieles spricht dafür, dass es zu einer Re-Urbanisierung als dauerhaften und stabilen Trend kommt und die Sub-Urbanisierung an Bedeutung verliert. Im Folgenden sollen die Ursachen für veränderte Nachfrage und Angebot in Stadtregionen zusammengetragen werden. Da die ursächlichen Trends in den einzelnen Regionen unterschiedlich rasch und intensiv wirksam werden und jede Region durch spezifische Kräfteverhältnisse zwischen Kern- und Umlandstädten gekennzeichnet ist, werden die Auswirkungen unterschiedlich sichtbar und künftig weiter wirksam.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Unterschiedlich vernetzt Gestalt, Gehalt und Rahmen lokaler interethnoreligiöser Repräsentationsbeziehungen

Von Nelly Caroline Schubert

Erschienen in Heft 6/2023 Kommunale Religionspolitik

Dieser Beitrag fasst einige zentrale Aspekte einer Dissertation zusammen, die im Rahmen der Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien entstand. Gemeinsames Ziel war die Erforschung zivilgesellschaftlicher Potenziale religiöser Migrantengemeinden im migrationsgeprägten Ruhrgebiet (Nagel 2015). Vor diesem Hintergrund untersuchte ich zwischen 2010 und 2012 inter(ethno)religiöse Kooperation in zwei Kommunen (Schubert 2022). Mein Fokus lag dabei einerseits auf Formen und Inhalten der Annäherung und Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften vor Ort und andererseits auf den jeweiligen Kontexten und Einflüssen auf die jeweilige Vernetzung.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Kommunale Religionspolitik – eine Einführung

Von Tobias Meier

Erschienen in Heft 6/2023 Kommunale Religionspolitik

Lange Zeit fokussierte sich die Diskussion um Religion auf die nationale oder Landesebene. Vor dem Hintergrund einer formalen Zuständigkeit der Bundesländer ist diese Fokussierung nachzuvollziehen und findet sich sowohl in Theorie als auch Praxis wieder. Durch verschiedene religionsbezogene Ereignisse weitet sich diese Perspektive seit Ende der 2000er Jahre auf, und es sind auch auf kommunaler Ebene verstärkte Diskurse zu Religion und Religionsgemeinschaften zu verzeichnen. Diese Veränderungen zeigen sich unter anderem in entsprechenden politischen Schwerpunktsetzungen und neu entstehenden Koalitionen zwischen religiösen und staatlichen Akteuren. Vor allem das interreligiöse Miteinander institutionalisiert sich in dieser Zeit und bildet spezifische Aktivitäten heraus. Der vorliegende Beitrag soll einige Anhaltspunkt geben, wie das Verhältnis von Religion und (Stadt-)Gesellschaft vor diesem Hintergrund neu zu fassen ist und entlang des Begriffs der kommunalen Religionspolitik einige Entwicklungen diskutieren.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Mit Bubble raus aus der Bubble! Die WIR-&-HIER-Toolbox für Sozialraumorientierung in Kirche und Diakonie

Von Walter Lechner

Erschienen in Heft 6/2023 Kommunale Religionspolitik

Am 12. Januar 2023 ging die WIR-&-HIER-Toolbox online. Der digitale Werkzeugkasten ist kostenlos als interaktive Website unter www.wirundhier-toolbox.de verfügbar und bietet Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen Anregungen, Inspirationen und Hilfestellungen für deren Arbeit im Sozialraum. Haupt- und ehrenamtlich Engagierten will die Toolbox, die bevorzugt wie eine App auf dem Smartphone genutzt wird, Lust machen, ihr Dorf, ihren Stadtteil oder ihr Quartier neu zu entdecken und mit anderen lokalen Akteuren zu kooperieren. Kurze, intuitive Tools erleichtern den spielerischen Einstieg in Motivationsklärungen, Methoden und die konkrete Umsetzung. Gestaltet wurde die WIR-&-HIER-Toolbox von der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) gemeinsam mit der Berliner Kreativagentur Social Social sowie weiteren externen Partnern.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Bedeutung der Städtebauförderung für die Städte und Kommunen in Deutschland

Von Hilmar von Lojewski, Timo Munzinger

Erschienen in Heft 2/2021 50 Jahre Städtebauförderung

Seit 50 Jahren ist die Städtebauförderung eines der wichtigsten Instrumente zur Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse sowie der Funktionalität, Wirtschafts- und Siedlungsstruktur. Durchaus ein Anlass zum Feiern, aber auch, um zumindest ansatzweise zu reflektieren und aus dem Rückblick und dem Status quo für die Zukunft zu lernen – denn selten ist etwas so gut, dass es nicht noch besser werden könnte.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum durch Kooperation?

Von Matthias Furkert, Michael Zarth

Erschienen in Heft 6/2018 Kooperationen im ländlichen Raum

Städte und Gemeinden arbeiten seit jeher auf dem Gebiet der Daseinsvorsorge zusammen. Diese Zusammenarbeit erfolgt nicht nur zwischen einzelnen Kommunen oder zwischen einer Stadt und ihrem unmittelbaren Umland, sondern umfasst oft eine Vielzahl unterschiedlicher Gebietskörperschaften. Ein klassisches Beispiel ist der Bereich der Ver- und Entsorgung sowie des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Neben dem Erfordernis, die Leistung im regionalen Kontext zu erbringen, sind technische und ökonomische Gründe sowie die Erkenntnis ausschlaggebend, dass kleinere Gebietseinheiten die Leistungen nur in Zusammenarbeit mit anderen Einheiten effizient erbringen können. Die Zusammenarbeit erfolgt meist in festen und institutionalisierten Formen wie Zweckverbänden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Qualitäten urbaner Räume und deren Bedeutung für die Entwicklung von Kindern

Von Peter Höfflin

Erschienen in Heft 1/2019 Child in the City

Es gibt kaum einen Faktor, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des Wohnumfeldes und die damit verbundenen Möglichkeiten zum „freien Spiel“. Dies ist das zentrale Ergebnis von Studien, die von der Forschungsgruppe „Raum für Kinderspiel!“ in verschiedenen Ländern und Städten durchgeführt wurden. Sie zeigen auf einer breiten empirischen Grundlage, welche erhebliche Bedeutung die Qualität urbaner Räume auf den Lebensalltag und die Entwicklungschancen von Kindern hat. Daraus ergibt sich, dass sich durch eine auf Kinder bezogene Stadtentwicklungspolitik viel erreichen lässt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Verunsicherungsprozesse in Stadtquartieren. „Ich wüsste nicht, wem man empfehlen sollte, hierher zu ziehen“

Von Ricarda Pätzold

Erschienen in Heft 3/2013 Differenzierte Märkte – differenzierte Antworten am Wohnungsmarkt

Am 20. Februar 2013 wurde ein geistig behinderter Junge auf dem Weg zur Bushaltestelle von einer Gruppe Jugendlicher verprügelt. Im Kontext der Berichterstattung über den Vorfall sollen sich die Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über die Zustände im Quartier beim Bezirksamt in Berlin-Spandau gehäuft haben. Um diesen Beobachtungen und Erfahrungen ein Ventil zu geben, richtete der Bürgermeister für einen Monat (27. Februar bis 25 März) ein Sorgentelefon ein. Der RBB zeigte am 16. März eine Reportage über die Situation vor Ort in der Abendschau. Am 22. März lud der Bezirksbürgermeister vor Ort zur offenen Bürgersprechstunde ein – im Nachgang erschien in einem Stadtmagazin ein sehr differenzierter Beitrag (Trautwein 2013).

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Als Bestandshalter professionell dem gesellschaftlichem Wandel begegnen

Von Michael Schreier

Erschienen in Heft 3/2013 Differenzierte Märkte – differenzierte Antworten am Wohnungsmarkt

Demografischer Wandel, Bevölkerungsrückgang und Schrumpfungsprozesse in ländlichen Regionen, Binnenwanderung und Zuwanderung in die Ballungszentren, veränderte Sozialstrukturen in Stadt und Land, die zunehmende Relevanz des Klimaschutzes im Städtebau – all dies sind entscheidende Faktoren, die das Aufgabenportfolio der modernen Wohnungswirtschaft in den letzten Jahren umfassend bis vollkommen neu definiert haben. Die ausschließliche Fokussierung auf den Erhalt der Wohnungsbestände und den Neubau gehört der Vergangenheit an. Der Blick geht über den Tellerrand hinaus und ist neben den eigenen Gebäudekomplexen auf Quartiers- und Stadtentwicklung gerichtet. Denn: Differenzierte Märkte erfordern heute ganzheitliche Unternehmenskonzepte mit ebenso differenzierter Herangehensweise.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtentwicklung mit der Netzwerkgesellschaft - Zur Renaissance intermediärer Akteurslandschaften

Von Sebastian Beck

Erschienen in Heft 5/2015 Intermediäre in der Stadtentwicklung

Der vhw veröffentlicht ein Impulspapier, um eine aktuelle Debatte über intermediäre Akteure in der Stadtentwicklung zu initiieren. Donnerwetter! Intermediäre… als Neuentdeckung der Stadtentwicklung? „Haben wir alles schon gehabt“, mag man meinen, „in den Neunzigern oder so“; eine große Debatte um Vermittlungsprozesse zwischen Einzelpersonen, lokalen Organisationen, lokaler Politik und lokaler Verwaltung; die „Erfindung des Quartiersmanagements“ etc. Jetzt also auf zu einer Renaissance intermediärer Akteurslandschaften? Das ist eine starke These. Ist in den Netzwerken vor Ort denn tatsächlich etwas „Neues“ zu beobachten? Und wachsen die lokalen Netzwerke tatsächlich über das hinaus, was sie „einst“ einmal gewesen sein mögen?

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Das Kräftefeld des "magischen Vierecks" als Engagementförderung

Von Dr. Konrad Hummel

Erschienen in Heft 1/2009 Anerkennungskultur im bürgerschaftlichen Engagement

Bürgerschaftliches Engagement gehört im Kern des gemeinwohlorientierten öffentlichen Handelns zu den selbstbestimmten Verhaltensweisen, die weder beliebig wie ein Ware hergestellt und gekauft noch obrigkeitsstaatlich angewiesen werden können. Sie entsteht in einem Kräftefeld aufgrund bestimmter Gleichgewichts- und Ausgleichspannungen. Die Wirkungsbedingungen gilt es zu kennen und darauf Einfluss zu nehmen. In dieser Analyse gehen wir davon aus, dass vier wichtige Dimensionen aufeinander wirken: die Wertegrundlagen der Menschen, die gesellschaftlichen Milieus, die Verfasstheit der Gemeinwesen und Führung der Institutionen (leadership) sowie die jeweiligen Beteiligungsformen der Gemeinschaftsbildung (community building). Es erscheint einleuchtend, dass bei "idealen Bedingungen" von jeder Seite (z.B. engagementfördernde öffentliche Kultur, visionäre Führungsstile, integrative Methoden und aufgeschlossene moderne Milieus) Engagement quasi nur ausgelöst und angestoßen werden muss.

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Forum Wohneigentum

Bürgerkommune Essen

Von Prof. Klaus Wermker, Monika Hanisch, Christiane Heil, Gabriele Micklinghoff

Erschienen in Heft 5/2007 vhw Verbandstag 2007: Migration – Integration – Bürgergesellschaft

"Bürgerkommune" ist ein ebenso mehrdeutiger wie gefälliger Begriff. Wir verstehen ihn weniger als einen Zustand denn als einen Prozess, in dem das Verhältnis zwischen (Sozial-)Staat - auch dem lokalen - und Bürgergesellschaft neu bestimmt wird. Es gilt, die Bedingungen zu schaffen, die vielfältigen Potenziale der Bürgergesellschaft für eine stärkere Gemeinwohlorientierung der Individuen wie der öffentlichen Einrichtungen und der Unternehmen zu erschließen; die Verfolgung der je eigenen Interessen ist legitim. Bürgerinnen und Bürger müssen befähigt wie ermutigt werden, mehr Verantwortung für sich und das "gemeine Wohl" zu übernehmen. Das bedingt auf der anderen Seite eine Öffnung der (sozial-)staatlichen Institutionen für das Engagement von Kräften aus der Zivilgesellschaft. Keinesfalls darf es darum gehen, bürgerschaftliches/ehrenamtliches Engagement dort einzufordern, wo die gewohnten Leistungen des Staates nicht mehr erbracht werden, denn Sparziele öffentlicher Haushalte von Einrichtungen bzw. deren Leistungseinschränkungen dürfen nicht das Motiv sein, bürgerschaftliches Engagement zu ermöglichen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Städte als Laboratorien des Umgangs mit kultureller Vielfalt Nutzt die produktiven Orte!

Von Felicitas Hillmann, Kai Unzicker

Erschienen in Heft 5/2019 Stadtentwicklung und Klimawandel

Wo sich das Stadtteilmuseum von Friedrichshain-Kreuzberg befindet? Das weiß so gut wie jeder in dem südöstlich der Berliner Mitte gelegenen Bezirk, haben Studierende des Institutes für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin vor einiger Zeit herausgefunden. In einem Seminar zur Stadtentwicklung haben sie sich mit der Rolle des Museums für den Stadtteil beschäftigt. Ihre Erkenntnis: Das Friedrichshain-Kreuzberg-Museum – kurz „FHXB“ –, ein roter Klinkerbau in der Adalbertstraße, ist ein lebendiger Ort, der Vernetzung und Nachbarschaftlichkeit voranbringt. Das lässt nicht nur die Biertischgarnitur vor der Tür vermuten. Das Haus versteht sich als Heimatmuseum neuen Typs, es hat sich geöffnet für die Menschen, die hier leben, Junge wie Alte, Zugewanderte wie Alteingesessene, und erzählt mit ihnen die vielfältigen Geschichten des Stadtteils.

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Vermögenspolitik und Sozialstaatsreform

Von Prof. Dr. Jörg Althammer

Erschienen in

Die öffentlichen Haushalte sind leer, die sozialen Sicherungssysteme in der Krise. Private Altersvorsorge wird in Zukunft unvermeidlich zu einem Grundpfeiler der Sozialpolitik werden. Als geradezu "klassische" Form der privaten Altersvorsorge muss das selbstgenutzte Wohneigentum gelten. Insofern sind die Pläne der Bundesregierung zur Kürzung der Wohneigentumsförderung problematisch – sollten sie umgesetzt werden, ist mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Wohnraumversorgung sozialer Träger in Berlin

Von Maximilian Vollmer

Erschienen in Heft 5/2017 Vielfalt und Integration

In den Diskussionen über die Folgen der wohnungspolitischen Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte kommt bisher ein Aspekt zu kurz: die Situation von Personen, die sich aus unterschiedlichen Gründen auf dem Wohnungsmarkt nicht ohne fremde Hilfe mit Wohnraum versorgen können. Soziale Träger bieten in unterschiedlichen Wohnformen unter anderem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Wohnungslosen, Suchtkranken und Behinderten die Chance eines möglichst selbstbestimmten Lebens. Auch wenn die Vermietung von Wohnraum nicht das Kerngeschäft sozialer Träger darstellt, nimmt diese angesichts des angespannten Berliner Wohnungsmarktes einen immer größeren Raum bei der täglichen Arbeit ein, was letztlich zulasten des eigentlichen Kerngeschäftes, der Betreuung der Klienten, geht.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Geographen – Arbeitsmarktkonkurrenten für Raumplaner?

Von Prof. Dr. Christian Diller

Erschienen in Heft 2/2015 Aus- und Weiterbildung in der Stadtentwicklung

Die Geographie hat viele fachliche Nachbarn, die Raumplanung zählt zu ihren engsten. Der Beitrag beleuchtet die Frage nach den Berührungspunkten zwischen Geographen und Raumplanern (hier verstanden als Oberbegriff der querschnittsorientierten raumbezogenen Planung in allen Maßstabsebenen) auf dem Arbeitsmarkt. Damit zusammen hängen auch Überlegungen zum jeweiligen Selbstverständnis dieser beiden „interdisziplinären Disziplinen“. Weiterhin wird betrachtet, welchen Stellenwert das Arbeitsfeld Raumplanung in der universitären Ausbildung der Geographen einnimmt. Abschließend werden Überlegungen angestellt wie eine kooperative Konkurrenz zwischen Raumplanern und Geographen bei der Lösung von Aufgaben in der Raumplanung ausgestaltet sein könnte.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Altenessen-Konferenz: ein Beitrag zu einer zukunftsgerechten kommunalen Kohäsionspolitik

Von Tanja Rutkowski, Prof. Klaus Wermker

Erschienen in Heft 5/2015 Intermediäre in der Stadtentwicklung

„In den letzten 20 Jahren hat das Thema ‚gesellschaftlicher Zusammenhalt‘ sowohl im akademischen als auch im politischen Diskurs eine beachtliche Belebung erfahren. […] Dies hat verschiedene Gründe, deren gemeinsame Grundlage die Wahrnehmung von Warnsignalen ist, die auf einen schwindenden gesellschaftlichen Zusammenhalt hindeuten.“ (Bertelsmann Stiftung 2012, S. 12) Soziale Kohäsion ist immer fragil und Ausdruck eines stetigen Prozesses in der (Stadt-)Gesellschaft, der zunehmend durch gesellschaftliche Veränderungen erschwert wird (vgl. Heitmeyer 2011). Der soziale Zusammenhalt wird z.B. geschwächt durch:die zunehmende soziale Spaltung der Gesellschaft, die starke Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse, die zunehmende Differenzierung der Gesellschaft in Milieus, die zunehmende ethnische, religiöse, kulturelle Vielfalt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtrendite durch kommunale Wohnungsunternehmen – Chancen und Potenziale für die Stadtentwicklung

Von Prof. Dr. Guido Spars, Michael Heinze

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Was ist eine Stadtrendite durch kommunale Wohnungsunternehmen? Es kann und sollte nicht jede Tätigkeit von kommunalen Wohnungsunternehmen für eine Stadt als Stadtrendite gewertet werden. Dies führt zu einer Verwässerung des Begriffes und zu undifferenzierten Schlüssen. Daher bietet es sich an, einen objektiven Maßstab zur Beurteilung der Stadtrendite und zur Relevanz der Leistungen einzuführen. Diesen Maßstab bietet die wohlfahrtsökonomische Theorie: Überall dort, wo die lokalen Wohn- und Immobilienmärkte funktionsfähig sind, kann der Markt eine effiziente Lösung finden, egal ob diese im Wettbewerb von privaten oder öffentlichen Unternehmen angeboten wird.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Energiewende als Kommunikationsaufgabe – Am Beispiel energieeffizienten Bewohnerverhaltens in Bestandssiedlungen

Von Luciana Löbe, Prof. Dr. Heidi Sinning

Erschienen in Heft 4/2014 Wohnen in der Stadt – Wohnungspolitik vor neuen Herausforderungen

Die Energiewende kann nur als "Gemeinschaftswerk" gelingen, resümierte die Ethik-Kommission "Sichere Energieversorgung" 2011. In diesem Zusammenhang ist die Rede von einer "kooperativen Energiewende", die darauf fußt, dass sich viele Menschen, Gruppen und Institutionen für das Thema Energiewende einsetzen, z. B. indem sie ihren Energiebedarf senken, in energiesparende und erneuerbare Energien investieren sowie energiepolitische Maßnahmen unterstützen und aktiv mitgestalten. Dies gilt umso mehr im Wohnungsbestand, da hier noch nicht ausgeschöpfte Potenziale zur Minderung von CO2-Emissionen vorhanden sind. Vor dem Hintergrund einer breiten Beteiligung der Bürger stellt sich die Frage, welche Kommunikationsansätze Verhaltensänderungen in Richtung Energieeffizienz in Bestandssiedlungen forcieren.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

„Kein Geld, geht nicht, machen wir schon“ Der Einfluss von Bürgerbeteiligung auf kommunalpolitische Entscheidungen

Von Martina Neunecker

Erschienen in Heft 5/2016 Kommunalpolitik zwischen Gestaltung und Moderation

Die Resultate von Bürgerbeteiligung wirken sich nur in vereinzelten Fällen auf kommunalpolitische Entscheidungen aus. Die gewählten Politiker halten die inhaltlichen Ergebnisse entsprechender Verfahren für überwiegend bereits bekannt und ihr eigenes Handeln ohnehin für den Wünschen der Bürger entsprechend. Außerdem sind sie häufig zeitlich und sachlich überfordert, den Vorschlägen der Bürger die angemessene Aufmerksamkeit zu widmen. Dies sind die zentralen Befunde einer empirischen Studie, die das Verfahren des „Bürgerhaushaltes“ in insgesamt dreizehn deutschen Städten untersuchte. Angesichts der hohen Erwartungen, mit denen Bürgerbeteiligung vielerorts startet, sind diese Resultate alarmierend und verdeutlichen dringenden Diskussions- und Handlungsbedarf.

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