Suchsdorf: Das Beteiligungsverfahren in Suchsdorf ging am vergangenen Samstag in die zweite Runde. Etwa 140 Bürger kamen ins Sportheim des Suchsdorfer SV, um an den weiteren Entwicklungsvorhaben aktiv mitzuwirken.
Zunächst wurden die Ergebnisse der Fragebogenaktion aus der ersten Veranstaltung von Bernd Hallenberg vom vhw (Bild) vorgestellt. Hierbei zeigte sich ein bemerkenswerter Stimmungsumschwung: Eine große Mehrheit der über 100 Befragten gab an, dass sich ihre Meinung dazu, wie die Stadt mit Problemen im Stadtteil umgeht, durch die erste Veranstaltung geändert habe. Nunmehr seien sie der Ansicht, die Stadt nehme ihre Anliegen ernst. Stadtrat Gerwin Stöcken gab anschließend einen Überblick über die Maßnahmen der Verwaltung und den Umgang mit den Bürgervorschlägen seit vergangenem November. Gleich zu Beginn verkündetet er eine Entscheidung, die der großen Ablehnung der Bevölkerung Rechnung trägt. Die Bushaltestelle Rungoltplatz bleibt wo sie ist!
Nahversorgung war Topthema
Zum zweiten Stadtteildialog lag den Bürgern besonders ein Thema am Herzen: Wird es einen neuen Nahversorgungsmarkt am Rungholtplatz geben? Hierüber wurde intensiv im Plenum, an einem Thementisch und in den Pausen diskutiert. Die Stadt hörte aufmerksam zu. Unterstützt wurden die Bürger dabei von zwei Experten – dem Bürgermeister Bernd Blohm aus Brodersby, der vom seit acht Jahren erfolgreich laufenden Markttreff in seiner Gemeinde berichtete und Julius Nommensen, Geschäftsführer der Handelsgesellschaft Bartels-Langness, der um notwendige Bausteine zum erfolgreichen Betrieb eines Marktes am Rungholtplatz ergänzte. Durch den offenen und ehrlichen Umgang miteinander, die unmittelbare Betroffenheit der Bürger sowie die Beiträge der Experten gelang es diesem Dialogformat auch ein gemeinsames Bewusstsein zu schaffen: Ein funktionierender Geschäftsbetrieb kann nur zusammen erreicht werden! Die regelmäßige Nutzung des Marktes ist dabei von herausragender Bedeutung. Die Bereitschaft der Bürger hierzu war klar herauszuhören.
Neben dem Thementisch „Nahversorgung“ gab es noch fünf weitere Tische zu den Themen: Miteinander im Stadtteil, Gestaltung des Rungholtplatzes als Platz, Wege und Wegeverbindungen um den Rungholtplatz, öffentlicher Personennahverkehr in Suchsdorf und ein freies Thema, das Christian Höcke (vhw) moderierte.
Vertrauensverhältnis gestärkt
Die zweite Veranstaltung in Suchsdorf hat etwas Wichtiges erreicht: sich verantwortlich zu fühlen, sich einbringen zu können und ein gestärktes Vertrauen zwischen Stadt und Bürgern. So wurde sich auch darüber verständigt, diejenigen Suchsdorfer, die am Samstag nicht anwesend waren, „in die Pflicht zu nehmen“. Dass solch eine gemeinsame Verantwortung für den Stadtteil gelingt, zeigte sich unter anderem auch daran, dass der überwiegende Teil der Teilnehmenden bereits zur ersten Veranstaltung anwesend war, aber auch andere hinzugekommen sind. Die Stadt ging offen in den Dialog und ließ die Themen von den Bürgern schreiben. Jeder Schritt war verständlich, verlässlich und begleitet. So saß auch an jedem Thementisch ein Vertreter des Ortsbeirates mittendrin. Jener Akteur, der ganz wesentlich den Dialog mit angestoßen hat und die weitere Umsetzung eng begleiten wird.
vhw sichert Dialogqualität
Der vhw nutzte auch für die zweite Veranstaltung, in Zusammenarbeit mit Garry Schaal von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, das Mittel eines Fragebogens, um die Veranstaltung von den Teilnehmenden bewerten zu lassen und - in einem Sonderteil – Bürgerwünsche und -meinungen für die künftige Nutzung eines lebendigen Marktes zusammenzutragen. Mehr als die Hälfte der Bürger füllten diesen Bogen aus. Die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht.