Städtische und ländliche Räume werden ebenso wie die darin existierenden Wohnformen und Lebensstile häufig mit typisch urbanen oder ruralen Begriffen belegt und damit als grundsätzlich different wahrgenommen. Räume, Strukturen und Praktiken, die nicht eindeutig in die eine oder andere Kategorie passen, werden jedoch besser beschreib- und untersuchbar, wenn anstelle der Differenzen die Verzahnung städtischer und ländlicher Eigenschaften in den Fokus rücken – so lautet die Ausgangsthese des vhw-geförderten Forschungsprojektes „Rurbanes Wohnen – Neue Wohnpraktiken zwischen Stadt und Land?“. Das Konzept der „Rurbanität“ versucht, derartige Misch-Konstellationen zu greifen und die darin versteckten Qualitäten ausfindig zu machen.
Das Projektbüro Rurbane Realitäten, das die Studie im Auftrag des vhw umsetzt, lud am 2. April 2025 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zu einem Workshop ein, um zu diskutieren, ob das Konzept zu einem besseren Verständnis von Räumen einerseits und Wohnformen andererseits beitragen kann. Dabei zeigte sich, dass der Begriff das Potenzial hat, empirisch beobachtbare Konstellationen ausführlicher zu beschreiben und damit ein umfassenderes und zugleich detailliertes Wissen über bestimmte (Wohn)Praktiken zu erzeugen. Darüber hinaus wurde deutlich, dass der noch wenig bekannte Begriff anhand konkreter Beispiele greifbar gemacht werden muss, um auch für Akteure aus der Praxis einen Mehrwert zu liefern. Das Forschungsprojekt wird beim vhw von Duncan Barahona begleitet.
Die Erkenntnisse des Workshops fließen in eine vhw werkSTADT ein, die im Frühsommer 2025 das Projekt abschließen wird.