Der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. hat sich in den vergangenen Jahren auf unterschiedliche Weise mit Themen im Kontext der internationalen Migration, einem der zentralsten Felder gesellschaftlichen Wandels, befasst. Auch die Frage, wie es in sozial benachteiligten Quartieren gelingen kann, Zusammenhalt über kulturelle Unterschiede hinweg zu stiften und zugleich soziale Teilhabe benachteiligter Gruppen zu gewährleisten, wurde dabei bearbeitet. In diesem Zusammenhang fiel der Blick auch auf Stadtteilmütterprojekte, einen niedrigschwelligen Peer-to-Peer Ansatz zur Stärkung der Teilhabe von Migrantinnen. Die Prozesse der Entstehung und Weiterentwicklung dieser Projekte können als Anpassungsprozess von Praktiken unterschiedlicher lokaler Akteure an veränderte Bedarfe verstanden werden.
Das in vhw-werkSTADT Nr. 47 dokumentierte Praxisforschungsprojekt des vhw e. V. untersucht, wie eine gemeinsame Praxis von Stadtteilmütterprojekten und Wohnungsunternehmen aussehen kann, um interkulturelle Kohäsion und soziale Teilhabe in benachteiligten Quartieren langfristig positiv gestalten zu können. Die Publikation zeigt auf, in welchem gesellschaftlichen Kontext der Stadtteilmütter-Ansatz in Berlin entstanden ist und welchen Wandlungen er unterlag, sie geht auf die Rahmenbedingung des Engagements von Wohnungsunternehmen in der Quartiersentwicklung ein und stellt schließlich die Ergebnisse von Expertinneninterviews vor.