Bundesweit sind die Wiedervermietungsmieten inserierter Wohnungen in bestehenden Gebäuden im Jahr 2021 um 3,5 % auf durchschnittlich 9,29 Euro je m² gestiegen. In den größten deutschen Städten hat die Mietpreisdynamik erheblich nachgelassen. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.
Die Schere zwischen teuren und günstigen Regionen ist weiterhin groß: Die Liste der kreisfreien Städte und Landkreise mit den höchsten Wiedervermietungsmieten führt die Stadt München (18,92 Euro je m²) an, gefolgt von den Landkreisen München (15,60 Euro je m²), Starnberg (14,20 Euro je m²) und Fürstenfeldbruck (14,16 Euro je m²) sowie den Städten Stuttgart (14,33 Euro je m²) und Frankfurt am Main (14,01 Euro je m²). Am Ende der Liste stehen die Landkreise Vogtlandkreis (4,81 Euro je m²), Greiz (4,99 Euro je m²) und Görlitz (5,08 Euro je m²).
Die Wiedervermietungsmieten der kreisfreien Großstädte lagen im Jahr 2021 im Schnitt bei 10,63 Euro je m². In den Metropolräumen München, Stuttgart, Hamburg, entlang der nordrhein-westfälischen Rheinschiene und im Rhein-Main-Gebiet strahlen hohe Mieten der Kernstädte weit ins Umland aus. Auch in den touristisch attraktiven Regionen am Alpenrand und in der Bodenseeregion sind die Mieten überdurchschnittlich hoch. In peripher gelegenen Landkreisen zahlten Mieterinnen und Mieter dagegen im Schnitt unter 7 Euro/m².
Mietpreisdynamik in den größten deutschen Städten gebrochen
Während in München, Stuttgart und Düsseldorf die Angebotsmieten für wiedervermietete Wohnungen stagnierten und diese sich in Frankfurt a. M. sogar um 3 % verringerten, verzeichnete Hamburg ein Plus von 3 %, nach knapp 5 % im Jahr 2020. "In den letzten zwei Jahren sind pandemiebedingt deutlich weniger Menschen in die größten Städte gezogen", sagt BBSR-Wohnungsmarktexperte Alexander Schürt. "Die geringere Zuwanderung reduzierte auch die Nachfrage nach Mietwohnungen. Hinzu kommt, dass die größten Städte in den letzten zehn Jahren ihr Wohnungsangebot erheblich ausgeweitet haben. Damit stehen Angebot und Nachfrage in einem günstigeren Verhältnis."
Wegen der Sondersituation mit Einführung (Januar 2020) und Aufhebung (März 2021) des Mietendeckels in Berlin zeigen die Berechnungen der Wiedervermietungsmieten in der Bundeshauptstadt für 2021 einen Anstieg um 6,8 % - nach einem Rückgang von 2,7 % im Vorjahr. Diese Entwicklungen lassen sich wegen der regulatorischen Eingriffe jedoch nicht als Marktentwicklungen interpretieren.
Bestandsmieten legten nur leicht zu
Die Mieten in bestehenden Mietverhältnissen steigen im Gegensatz zu den Angebotsmieten seit Jahren nur leicht und konstant an. Die Nettokaltmieten nach Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts, welche sich vor allem auf Bestandsmieten beziehen, legten im Durchschnitt der letzten vier Jahre nur um 1,4 % zu und blieben damit etwas unter dem Niveau der allgemeinen Preisentwicklung. In den kreisfreien Großstädten stiegen die Nettokaltmieten im Durchschnitt der letzten vier Jahre um 1,5 %, in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen um 1,3 %. Quelle/Weitere Informationen: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Pressemitteilung vom 23. Februar 2022