Weil Altanlagen aus der Förderung für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) herausfallen würden, drohe ab Ende dieses Jahres der Rückbau dieser Anlagen . Dies könne sich massiv auf die Energiewende sowie die Klimaschutzziele auswirken, warnt Niedersachsens Energieminister Olaf Lies. "Wir laufen auf ein riesiges Problem zu: In nächster Zukunft werden absehbar mehr ältere Windanlagen aus der Förderung herausfallen als neue Windanlagen gebaut werden. Dabei wollen wir doch alles tun, um die Windenergie auszubauen und somit den Klimaschutz zu stärken. Dafür notwendig sind jedoch immer mehr Erneuerbare Energie-Anlagen - nicht weniger. Das ist das große Dilemma", erklärt der Minister angesichts der Energie-Debatte am 5. Juni 2020 im Bundesrat: "Wir brauchen die alten Windanlagen weiter am Netz!" fordert Lies die Bundesregierung zum Handeln auf: "Denn die Windenergie ist die tragende Säule der Energiewende".
Die Zahlen seien eindeutig: "Allein 2020 sind in Niedersachsen alte Windanlagen mit einer Leistung von 1100 MW betroffen, bundesweit geht es um knapp 4000 MW. Und mit Blick auf die Klimaziele 2030 sieht es noch dramatischer aus", schlägt Lies Alarm: "Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir bis 2030 in Niedersachsen fast 6000 MW und bundesweit sogar über 24.000 MW an installierter Stromleistung". Das sind rund 50 Prozent der aktuell installierten Windenergieleistung.
Ideal wäre, an den Standorten der Altanlagen neue zu bauen. Aber: "Neue Anlagen werden in den meisten Fällen stärker und damit größer - und erfüllen oft nicht die aktuellen Anforderungen an Vorgaben für Abstände, Lärm und Emissionen", weist Lies auf die Konfliktlage. Niedersachsens Energieminister fordert deshalb, "den Weiterbetrieb von Alt-Anlagen, die sich ohne EEG-Umlage nicht lohnen, weiter wirtschaftlich abzusichern". Lies schlägt dazu vor, dass den Betreibern von Altanlagen "eine Option eingeräumt wird, ihre Stromproduktion weiterhin zu einem fest vorgegebenen Fixpreis an die Netzbetreiber weitergeben zu können - für maximal sieben Jahre". Lies schlägt dazu einen Fixpreis in Höhe von 4,34 Cent pro Kilowattstunde vor. "Das sichert den weiteren Betrieb der Alt-Anlagen dort, wo ein Repowering nicht möglich ist und es sichert zweitens zugleich die Möglichkeit, die Klimaziele 2030 zu erreichen", betont Lies. Quelle/Weitere Informationen: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Pressemitteilung vom 5. Juni 2020