Kommunen könnten schon jetzt voranschreiten und eine regionale Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Damit würden sie nicht nur einen Beitrag für den Umstieg auf Wasserstoff und zur Dekarbonisierung leisten, sondern auch ihre eigene Energieversorgungssicherheit erhöhen. Wichtig für die Wirtschaftlichkeit regionaler Wasserstoffprojekte seien Kooperationen und Sektorenkopplung, konstatiert der Wasserstoffexperte beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC Deutschland, Jürgen Petersheim.
Dazu müsse der Aufbau der Infrastruktur konsequent vorangetrieben werden und es gehe dabei insbesondere um den Import und die Verteilung von Wasserstoff. Peterseim meint, dass dessen Produktion auch zukünftig nicht hauptsächlich in Deutschland stattfindet. Denn gehe es um grünen Wasserstoff, also mit regenerativem Strom produzierten, kämen Länder wie Südafrika, wo große Flächen zur Solarstromgewinnung vorhanden sind und die Sonneneinstrahlung intensiver ist, aus Gründen der Effizienz als Produktionsstätten eher in Frage. Gleichwohl könnten hierzulande Kommunen die Wasserstoffversorgung mit regionalen Projekten ergänzen – insbesondere in der jetzt einsetzenden Phase des Infrastrukturaufbaus.
Zu den Standortvorteilen, die sich mit einer regionalen Wasserstoffproduktion erschließen lassen, zählt Peterseim die höhere Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Das mache Städte resilienter hinsichtlich möglicher Verwerfungen, wie sie augenblicklich im Zusammenhang zeigen.
Gleichzeitig komme ein regional gesicherter Zugang zum Energieträger Wasserstoff der Wirtschaft zugute. Darüber hinaus verbesserten Unternehmen, die mit grünem Wasserstoff ihre Produkte klimaneutral gestalten, so ihre Position gegenüber Investoren, die auf nachhaltige Anlageoptionen setzen. Daraus ergebe sich also ebenfalls eine Standortqualität für Städte.
Quelle/Weitere Informationen: Newsletter #stadtvonmorgen, Beitrag 4. August 2022 von Andreas Erb