Umweltminister Franz Untersteller hat den Ministerrat darüber informiert, dass im Land etwa 125 kommunale Kläranlagen für eine sogenannte vierte Reinigungsstufe in Frage kämen. Mit einem solchen Ausbau sollen Spurenstoffe, beispielsweise Rückstände von Arzneimitteln, aus dem Wasser gefiltert werden. Trinkwasserressourcen und der ökologische Lebensraum von Gewässern sollen so besser geschützt werden.
Aktuell sind im Rahmen der Spurenstoffstrategie bereits 16 kommunale Kläranlagen im Land mit der vierten Reinigungsstufe ausgerüstet. Bei weiteren 16 Kläranlagen wird eine solche Reinigungsstufe gerade gebaut oder geplant.
Das Umweltministerium hat die seit 2010 mit der vierten Reinigungsstufe betriebenen Anlagen bisher mit etwa 32 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich fördert die Landesregierung das Kompetenzzentrum Spurenstoffe, das Kläranlagenbetreiber, Behörden und Planer bei der Einführung der neuen Technologien unterstützt und berät.
Als erstes Flächenland in Deutschland gehe das Land zudem mit einem landesweit einheitlichen Vorgehen neue Wege: Mit dem „Arbeitspapier Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen“ steuert das Land die Ausbauaktivitäten und stellt Priorisierungskonzepte auf.
Der Ausbau soll vor allem an besonders sensiblen Gewässern wie dem Bodensee und an Bächen und Flüssen intensiviert werden, die einen hohen Anteil an Kläranlagenablauf aufweisen. Quelle/Weitere Informationen: Umweltministerium Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 16. Januar 2020