In Folge des Klimawandels sowie den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie werden in der Stadtentwicklung die Konzepte Nachhaltigkeit und Resilienz aktuell viel diskutiert. Die diesjährige Veranstaltungsreihe des vhw-Kolloquiums vhw & friends wendet sich deswegen beiden Konzepten zu und möchte Querverbindungen offenlegen und Zielkonflikte beleuchten.
Bei der Auftaktveranstaltungen stellte Prof. Dr. Christian Kuhlicke (Helmholz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig und Universität Potsdam) unter dem Titel "Urbane Resilienz - Verschiedene Aspekte eines tiefgreifenden Konzeptes" zentrale Zugänge zum Themenkomplex Resilienz in der Stadtentwicklung vor. Zu Beginn seines Vortrags machte Kuhlicke deutlich, dass er dem Konzept ambivalent gegenübersteht, es aber durchaus "produktiv" ist, da es vielfältige interdisziplinäre Anknüpfungspunkte bietet. Er stellt heraus, dass Resilienz darauf zielt, neben der Widerstandfähigkeit städtischer Strukturen auch deren Adaptions- und Regeneration zu fördern. Der Begriff wird im internationalen Kontext bereits seit geraumer Zeit in Wissenschaft und Praxis diskutiert. In Deutschland beschäftigt sich die sozialwissenschaftliche Raumforschung seit den 2010er Jahren mit dem Konzept, seit der Verabschiedung des Memorandum Urbane Resilienz (siehe Nachricht dazu) gewinnt es in der Planungspraxis an Bedeutung. Aktuell beschäftigt sich daher ein vhw – Forschungsprojekt mit dem konkreten Stand der Anwendung des Konzeptes in der kommunalen Praxis und fragt: "Wie halten Sie es eigentlich mit der Resilienz?"
Die Veranstaltung war ein gelungener Auftakt der Reihe, die in weiteren Vorträgen politische, soziale und planerische Aspekte von Nachhaltigkeit und Resilienz betrachten wird.