AchtJahre nach der erstmaligen Vorstellung des lebensweltlichen Modells für die Bewohner und Bewohnerinnen mit Migrationshintergrund in Deutschland wird eine grundlegende Überarbeitung notwendig. Die gesellschaftliche und soziale Dynamik dieses Bevölkerungsteils und die starke Zuwanderung der letzten Jahre, auch aus zuvor weniger stark vertretenen Kulturkreisen, machen ein solches Projekt als Basiswissen für viele Fragen der Stadtentwicklung unabdingbar. Es ist davon auszugehen, dass sich die migrantischen Lebenswelten erheblich verändert und vermutlich auch erweitert haben. Der Bundesverband arbeitet dazu erneut mit der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH zusammen.
Thematische Schwerpunkte bilden dabei u.a. die Wohnungsversorgung, Bildung, nachbarschaftliche Einbeziehung und die Partizipation dieser Milieus.
Die Überarbeitung der Studie erfolgt in drei Phasen:
1. Die qualitative Studie mit Tiefeninterviews in drei Gruppenqualitäten. Die erste Gruppe hält sich bereits seit mehr als acht Jahren in Deutschland auf, die zweite Gruppe ist zwischen 2008 und 2014 zugewandert, die dritte Gruppe sind Zugewanderte aus den Jahren 2015/2016. Die erste Phase wird im Herbst 2016 abgeschlossen sein. In Auswertung der Ergebnisse aus dieser ersten Phase werden die verschiedenen migrantischen Lebenswelten mit den für sie typischen Werte- und Einstellungsmustern herausgearbeitet.
2. Eine bundesweite, repräsentative Befragung.
Sie erfolgt zur Ermittlung konkreter Einstellungen und soll im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.
3. Die Übertragung der (neuen) Milieus als Geodaten in den Raum, um sie für Städte, Stadtteile und Quartiere abbildbar zu machen. Der vhw arbeitet in dieser Phase mit dem Partner microm GmbH zusammen, der bereits 2008/2009 die erstmalige räumliche Übertragung des Migranten-Milieus begleitet hat.
Mit der Überarbeitung der Migranten-Milieustudie wird der vhw seinem Auftrag und Anliegen gerecht, eine bürgerorientierte Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik auf der Basis ausgereifter und innovativer Grundlagenforscxhung zu betreiben. Die Ergebnisse werden einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis und zur bedürfnisgerechten Integration der Mitbürger und Mitbürgerinnen mit Migrationshintergrund leisten.