Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat in seiner Studie "Lieferketten in der deutschen Bauwirtschaft"die internationale Verflechtung der Wertschöpfungskette Bau untersucht. Analysiert wurde, aus welchen Herkunftsländern wesentliche Baustoffe, Materialen, Bauteile usw. kommen und inwiefern die deutsche Bauwirtschaft von wenigen Zulieferländern/Herstellern abhängig ist.
Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung sei die Lieferkette im Bausektor global ausgerichtet, der Bausektor beziehe seine Rohstoffe und Vorprodukte aus allen Teilen der Welt. China spiele dabei als Herkunfts- und Produktionsstandort eine wichtige Rolle. Die wichtigsten Zulieferländer für das deutsche Baugewerbe seien China, Polen, die USA, Italien und Frankreich. Auf die Störungen der Lieferketten reagierten die Bauunternehmen mit kurzfristigen Anpassungsmaßnahmen, darunter die Erhöhung der Lagerhaltung und die Suche nach neuen Lieferanten. Es zeige sich jedoch, dass die Anpassungen der vorhandenen Strukturen und Geschäftsprozesse nur vorübergehend vorgenommen würden.
Einen zentralen Ansatzpunkt für eine bessere Krisenvorsorge sieht die Studie in der Digitalisierung: Unternehmen sollten ihre Lieferketten möglichst vollständig mit digitalen Technologien kontrollieren – von der Beschaffung über die Logistik bis hin zur Lieferung auf die Baustelle. So könnten sie Störungen schon früh erkennen und darauf reagieren. Die Studie empfiehlt weiterhin, die Rohstoffversorgung verstärkt durch heimische Produktion zu sichern. Auch der Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien sei ein vielversprechender Weg.
Quelle/Weitere Informationen: Internetseite des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Veröffentlichungen, Stand: November 2023