Seit Beginn der 2000er Jahre gibt es Integrationslotsinnen, Rucksack- und Stadtteilmütterprojekte in vielen deutschen Groß- und Mittelstädten. Kern der Projekte ist die Ausbildung von Frauen aus migrantischen Communities als Vermittlerinnen zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und zugewanderten Frauen. Dabei reicht das Tätigkeitsspektrum dieser Projekte von der Arbeit in Bildungseinrichtungen und Stadtteilzentren bis hin zu aufsuchenden Ansätzen sowie von einmaligen Beratungsgesprächen bis hin zu einem intensiven Beziehungsaufbau durch mehrmalige Besuche.
Aber welche Netzwerke entstehen durch Stadtteilmütterprojekte und welche sozialintegrativen Wirkungen erwachsen daraus? Um diesen Fragen nachzugehen, hat der vhw Anfang des Jahres Camino – Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH mit der Erstellung einer Vergleichsstudie beauftragt. Der nun vorgelegte Zwischenbericht stellt Ergebnisse aus Recherchen, Dokumentenanalysen und ersten Interviews mit Praktikerinnen dar:
Insbesondere greift das Forschungsprojekt Ansätze der Integrations- und Quartiersforschung auf. Es wird im Weiteren zu klären sein, wie Stadtteilmütter im Zusammenhang mit Quartierseinrichtungen agieren, welchen Anteil sie an der Entstehung interethnischer Netzwerke haben und wie sich unterschiedliche Projektgestaltungen auf den sozialen Integrationserfolg auswirken.
Abschließende Ergebnisse werden im September 2018 erwartet. Sie werden als Grundlage für weitere Fachdebatten im Bereich kommunaler Integrationspolitik dienen.