Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat 2022 die Lärmbelastung entlang von stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen untersuchen lassen. Die daraus resultierenden Lärmkarten samt Anzahl der lärmbetroffenen Anwohner je Gemeinde stehen ab sofort für jedermann auf der Webseite des LfULG zur Verfügung.
Danach sind in Sachsen alleine im Einwirkungsbereich der untersuchten Hauptverkehrsstraßen rund 677.000 Einwohner belästigenden Geräuscheinwirkungen durch den Straßenverkehr ausgesetzt. Bei rund 260.000 Personen sind die nächtlichen Belastungen so hoch, dass bei dauerhafter Einwirkung das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen erhöht ist. Die Ursache dafür liegt in Stressreaktionen des menschlichen Organismus mit Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und die Psyche. Die aktuellen Lärmkarten bestätigen, dass die gesundheitsrelevanten Lärmbrennpunkte insbesondere in den Innenstädten entlang hoch frequentierter Ortsdurchfahrten zu finden sind. Im Einwirkungsbereich von Autobahnen sind die Pegel niedriger, besitzen jedoch ein teils erhebliches Belästigungspotenzial für die Anwohner.
Da die Lärmaktionsplanung ihre praktische Wirkung nur entfalten kann, wenn die Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden, können Gemeinden, die einen Lärmaktionsplan beschlossen haben, eine finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen über das vom Freistaat Sachsen auferlegte Förderprogramm »Stadtgrün und Lärmminderung« beantragen.
Quelle/Weitere Informationen: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Medienservice Sachsen. de Meldung 14. Juni 2023