Das Wohn- oder Stadtquartier gewinnt in vielen Bereichen der Stadtforschung an Bedeutung. Neue Schwerpunkte auf Quartiersebene sind sowohl in der Praxis – etwa in Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft – aber auch in stärker theoretisch orientierten Bereichen zu finden. In der dazwischen liegenden Grauzone hat die wissenschaftliche Begleitforschung Konjunktur. Die Beiträge des Open-Access-Bandes bringen demokratietheoretische Fragestellungen mit partizipatorischen Erfahrungen aus Quartieren zusammen. Charakteristisch für viele partizipative Planungsmodi ist ihr sozialräumlicher Kontext – das Quartier. Über dessen Mehrwert für gelingende Demokratie ist jedoch nur wenig bekannt: Während mit partizipativen Verfahren auf der Quartiersebene versucht wird, möglichst viele Menschen zu erreichen und so die Demokratie zu stärken, gibt es vor Ort Initiativen, die die Quartiersentwicklung als Koproduzierende stärker aktiv mitbestimmen möchten. Die Reihe geht den Konflikten und Potenzialen lokaler Partizipation zwischen Fremdbestimmung und Grassroots intensiv nach.
Herausgeber des Buches: Dr. Olaf Schnur (wissenschaftlicher Leiter vhw e. V.), Dr. Matthias Drilling (Leiter des Instituts Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit an der FH Nordschweiz), Oliver Niermann (Referent für Wohnraum- und Städtebauförderung, Landesplanung und Raumordnung beim VdW Rheinland Westfalen e. V. )