Öffentliche Diskurse über die soziale Lage in den Großsiedlungen und politische Debatten über vermeintliche soziale Mischungsverhältnisse in den deutschen Großstädten werfen u. a. die Fragen auf, wie die städtebauliche, funktionale, infrastrukturelle oder ökologische Entwicklung sowie das Image von Großsiedlungen, jenseits der sozialen Lage ihrer Bewohnerschaft, zukunftsfähig gestaltet werden könnten. In diesen Debatten nehmen auch die neuen Quartierszentren, unter anderem im Kontext der aktuellen Diskurse zum Klimawandel, zur Verkehrswende, zu den Bildungslandschaften, zur Digitalisierung usw. eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Neben einer Bestandsaufnahme und Deskription gemeinsam ausgewählter Modellprojekte sollen über ausgewählte Experteninterviews mit Stakeholdern die Stärken und Schwächen der verschiedenen Konzepte und Modellvorhaben u. a. im Kontext der „Großen Transformation“ und der „dritten Orte“ ausgelotet und im Kontext der zukunftsfähigen Entwicklung von Großwohnsiedlungen abschießend diskutiert werden.
Das vhw-Forschungsprojekt "Zukunftsorientierte Quartierszentren für Großwohnsiedlungen" wird unter der Leitung von Dr. Thomas Kuder (vhw e. V.) von Thomas Helfen (Stadtkümmerei GmbH, Gesellschaft für integrierte Stadtentwicklung) umgesetzt. Momentan befindet es sich in der empirischen Phase (Interviews und vor-Ort Begehungen), drei Fallstudien werden erstellt.