Projekt zu Migration in Klein- und Mittelstädten – Fallstudien gestartet

Dezember 2024

Nach der ersten Projektphase der konzeptionellen Fundierung im Projekt „Migration in Klein- und Mittelstädten: Lokale Narrative und ihre Bedeutung für den Zugang zum Arbeitsmarkt“ wurden nun die Städte für die Fallstudien ausgewählt und mit der empirischen Phase begonnen. Erste Erkenntnisse zur Wahrnehmung von unterschiedlichen Gruppen von Zugewanderten auf lokaler Ebene und der Rolle von Narrativen für den Zugang zum Arbeitsmarkt konnten durch Interviews und Fokusgruppen gewonnen werden. Diese wurden mit Akteuren der Integrationsarbeit, des Arbeitsmarkts und der lokalen Bevölkerung einschließlich verschiedener Gruppen von Zugewanderten in Kulmbach (Bayern) und Plauen (Sachsen) geführt. Für den dritten Fallstudienort Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) können bereits bestehende Daten und Erfahrungen aus einem Vorgängerprojekt genutzt werden, die für das Projekt erneut ausgewertet und durch gezielte Nacherhebungen ergänzt werden.

Erste Eindrücke aus der Forschung weisen darauf hin, dass Zuwanderung in allen Fallstudienorten als zentraler Beitrag für die Sicherung von Arbeits- und Fachkräften gesehen wird – insbesondere, weil alle drei Kommunen von erheblichen Alterungs- und Schrumpfungsprozessen betroffen sind. Abhängig von bestehenden Projekten, Unterstützungsstrukturen und der Haltung von Schlüsselakteuren zeigen sich allerdings Unterschiede, welche Gruppen von Zugewanderten, etwa internationale Studierende, Geflüchtete, (angeworbene) Fachkräfte, besonders angesprochen werden und ob Zuwanderung als langfristige Lösung oder temporäres Phänomen gesehen wird.

Im ersten Halbjahr 2025 wird das Forschungsprojekt mit öffentlichen Stadtspaziergängen zu lokalen Migrationsgeschichten stärker in die Stadtgesellschaft der Fallstudienorte getragen.  Außerdem wird der Fokus auf den Arbeitsmarkt durch Interviews mit Arbeitsmarktakteuren vertieft.

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