Am 22. März 2019 veranstaltete der vhw gemeinsam mit dem Geographischen Institut der Universität Heidelberg einen Workshop im Rahmen des Forschungsprojektes "Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft". In der vhw-Bundesgeschäftsstelle in Berlin kamen Akteure aus kommunaler Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen, um sich zu der Frage auszutauschen, welche Erkenntnisse und Perspektiven sich aus diesem Diskurs ziehen lassen für die Gestaltung von Integration in Städten und Quartieren.
Prof. Dr. Riem Spielhaus (Universität Göttingen) und Prof. Dr. Erol Yildiz (Universität Innsbruck, Kuratoriumsmitglied des vhw) stellten in ihren Impulsvorträgen Kerngedanken der postmigrantischen Perspektive vor. Im Anschluss wurden zentrale Positionen der Debatte in Fokusgruppen ausführlich diskutiert sowie auf ihre Relevanz und Umsetzbarkeit in der Praxis reflektiert.
Aktuell wird der Abschlussbericht zum Projekt erarbeitet, in dem auch die Ergebnisse des Workshops Berücksichtigung finden. Die Studie wird voraussichtlich im Sommer 2019 in der Schriftenreihe des vhw erscheinen.
In Gesprächen mit ausgewählten Akteuren aus Wissenschaft und Praxis werden derzeit zentrale Positionen des Diskurses über die postmigrantische Gesellschaft reflektiert. Der Austausch soll ebenfalls erste Einschätzungen und Hinweise dazu liefern, wie postmigrantische Perspektiven in die Praxis übersetzt werden können. Erfordernisse, Handlungsoptionen und Herausforderungen werden gemeinsam erörtert. Die Ergebnisse der Gespräche fließen in einen Expertenworkshop ein, der am 22. März 2019 in der vhw-Bundesgeschäftsstelle Berlin stattfinden wird.
Der Begriff der "postmigrantischen Gesellschaft" wurde jüngst im wissenschaftlichen Diskurs aufgenommen und erfährt seitdem eine hohe Aufmerksamkeit. Unter diesem Begriff finden sich Beiträge zusammen, die den gängigen Blick auf Migration und Integration herausfordern und durch eine kritische Reflexion bestehender Konzepte der Debatte zu diesem Thema neue Impulse geben. Die Beiträge beziehen hierbei Position gegen dominante gesellschaftliche Strukturen und Sichtweisen, rufen zu einem Perspektivwechsel auf und fordern eine Neujustierung von Teilhabepolitiken.
Das Forschungsprojekt greift die Diskussion um die postmigrantische Gesellschaft auf und analysiert die zentralen Positionen dieser Perspektive. Dabei geht es der Frage nach, welche Erfordernisse und Handlungsoptionen sich hieraus für die Stadtpolitik und die Gestaltung lokaler Integrationsprozesse ergeben.