Die Forschung zu Affekten, zu Atmosphären und Stimmungen, zu raumbezogenen Emotionen und zum Erleben von Räumen (insbesondere Stadt und Quartier) erfährt derzeit einen Aufschwung, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Einige Autoren sprechen sogar einem "Affective Turn" oder "Emotional Turn", der zu einem weniger rationalistischen Verständnis von Gesellschaft und Stadt beziehungsweise von sozialen und politischen Prozessen beizutragen verspricht. In diese Entwicklung reiht sich die vorliegende vhw-Studie ein. Die Expertise ist auf Grundlage des Eindrucks entstanden, dass Atmosphären auch sinnvoll mit Fragen der Quartiersentwicklung bzw. der Frage nach der Entstehung von Partizipation und zivilgesellschaftlichem Engagement auf der Ebene des Quartiers verbunden werden kann. Die Studie wurde im Auftrag des vhw von Dr. Rainer Kazig vom Institut UMR Ambiances – Architectures – Urbanités / CRESSON aus Grenoble durchgeführt. Vorgelegt wurde nun der Abschlussbericht mit Informationen zu Zielen, Methodik, einer Klärung des Atmosphärenbegriffs, dem Einfluss und der Bedeutung von Atmosphären für die Quartiersentwicklung können.