Im Forschungscluster Wohnen in der Stadtentwicklung startet im Juni 2024 ein neues Projekt. Das Forschungs- und Planungsbüro Rurbane Realitäten setzt sich im Auftrag des vhw-Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. mit dem Konzept des Rurbanen Wohnens auseinander.
In den Raum- und Sozialwissenschaften ist es nach wie vor üblich, ‚das Urbane‘ und ‚das Rurale‘ dichotom voneinander zu trennen. Sowohl räumliche Strukturen als auch soziale Praktiken und deren Bedeutung für Forschung, Politik und Planung werden daher i. d. R. als Teil urbaner oder eben nicht-urbaner Verhältnisse beschrieben. Um einerseits blinde Flecken einer solchen Raumkonzeption zu adressieren und andererseits die Bedeutung ländlicher Räume für gesamtgesellschaftliche (und damit auch urbane) Entwicklungen hervorzuheben, wird in Fachdiskursen der Begriff des Rurbanen verhandelt. Dieser soll es ermöglichen, die Übergänge und Verschneidungen der traditionell getrennt gedachten Räume zu erfassen. Im Projekt wird in einem ersten Schritt gefragt, welche Mehrwerte ein solches Raumverständnis für Wissenschaft und Praxis bieten kann.
Das Thema Wohnen wird in der bestehenden Debatte um Rurbanität noch nicht explizit und umfassend bearbeitet und soll daher in einem zweiten Schritt in den Fokus des Projektes rücken. Ziel ist es, eine Diskussion darüber anzuregen, ob der Begriff des Rurbanen Wohnens dabei helfen kann, neue Wohnkonstellationen zwischen Stadt und Land (analytisch) zu beschreiben.
Das Projekt bleibt damit zunächst auf einer theoretisch-konzeptionellen Ebene und wird voraussichtlich mit einer vhw werkSTADT im April 2025 abgeschlossen. Es wird beim vhw von Duncan Barahona betreut.