Sozial-ökologische Transformationsprozesse in Richtung einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft stellen gegenwärtig eine große Herausforderung dar. Sie erfahren insbesondere in Städten eine hohe Dynamik, da sich dort die Gestaltungsaufgaben für eine nachhaltige Entwicklung verdichten und Veränderungsprozesse unter der Bedingung vielfältiger Interessenlagen ausgehandelt werden. Transformation bedeutet dabei nicht nur eine Hinwendung zum Neuen, sondern immer auch eine (emotional erlebte) Abkehr von Gewohntem und bringt somit verschiedene Verlusterfahrungen hervor. Das kürzlich gestartete vhw-Forschungsprojekt befasst sich mit den städtischen Geographien des Verlusts im Kontext sozial-ökologischer Transformation. Es untersucht Erfahrungen, Praktiken und Orte des Verlusts und rückt die Frage in den Fokus, wie diese die Aushandlungen über nachhaltige Transformationspfade auf kommunaler Ebene beeinflussen. Das Projekt verknüpft die konzeptionelle Erschließung von Verlust als Analyseperspektive mit empirischer Forschung in einer Großstadt in Mitteldeutschland.
Das Projekt wird von Jun.-Prof. Dr. Simon Runkel (Friedrich-Schiller-Universität Jena) sowie von Dr. Jan Winkler und Imke Hurlin (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) bearbeitet und beim vhw von Dr. Lars Wiesemann betreut.