Kürzlich ist ein vhw-Forschungsprojekt unter Leitung von Dr. Kristina Seidelsohn (vhw e. V.) gestartet, das sich dem Thema "Beschleunigte Bauplanung für kommunale Flüchtlingsunterkünfte. Umsetzung, Nutzungskonflikte und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung" widmet. Prof. Dr. Agnes Förster (RWTH Aachen) wird gemeinsam mit ihrem Team das Forschungsprojekt bearbeiten, Ergebnisse dieses hochaktuellen Projektes werden gegen Ende 2024 erwartet.
Angesichts von Klimawandel und zahlreichen Konflikten besteht ein Bedarf an langfristigen Strategien für die Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen. Das bringt Chancen für Städte und Gemeinden mit sich, stellt Kommunen bei der Aufnahme von Geflüchteten jedoch auch vor Herausforderungen. So finden sich zunehmende Berichte über eine Überlastung der Unterkünfte, Nutzungskonflikte, Proteste und Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, Konkurrenz auf dem angespannten Wohnungsmarkt sowie eine Überlastung von Behörden und Kommunalverwaltungen. Hinzu kommt der zeitliche Handlungsdruck – mitunter langwierige Bauplanungsverfahren stehen einem akuten Bedarf an kommunalen Unterkünften gegenüber. Der Gesetzgeber hat Änderungen im Bauplanungsrecht vorgenommen, damit Bauplanungsverfahren für Flüchtlingsunterkünfte beschleunigt und Nutzungsänderungen möglich werden. Mit den Neuregelungen wurde auf einen dringenden Bedarf für die Unterbringung einer steigenden Anzahl von Geflüchteten und Asylsuchenden reagiert. Auf der anderen Seite haben es die Kommunen mit einem hochpolarisierten, in der Stadtgesellschaft mitunter sehr umstrittenen Planungs-, Nutzungs- und Baubedarf zu tun.
Angesichts dieser Gemengelage geht das Projekt der Frage nach, wie Kommunen die beschleunigte Bauplanung für Flüchtlingsunterkünfte umsetzen, inwiefern sich sozial-räumliche Konflikte ergeben und welche Möglickeiten der Bürgerbeteiligung bestehen.
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