Am 01. November 2024 ist das vhw-Forschungsprojekt „Die sozial-ökologische Wende in der Wohnraumversorgung unter Druck: Rechtspopulistische Strategien und ihre Auswirkungen auf die kommunale Wohnungspolitik“ gestartet. Die Wohnungsfrage prägt insbesondere in Zeiten angespannter Wohnungsmärkte die gesellschaftspolitische Agenda. Auch rechtspopulistische Gruppierungen haben die Relevanz des Themas erkannt und nutzen dessen soziale Sprengkraft, um für ihre populistischen Positionen zu werben. Mit der zunehmenden Verankerung solcher Strömungen und Strukturen in Politik und Gesellschaft wächst ihr Einfluss auf kommunal- und wohnungspolitische Entscheidungen und damit die Gefahr, dass z. B. die in der Neuen Leipzig Charta festgeschriebenen Prinzipien einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung untergraben werden. Diese Entwicklungen sind bisher sowohl in der öffentlichen als auch wissenschaftlichen Debatte nur wenig beleuchtet.
Das Projekt fragt vor diesem Hintergrund, wie rechtspopulistische Akteure auf kommunaler Ebene um die Wohnungsfrage herum mobilisieren, wie sie versuchen, Einfluss auf die Bau und Immobilienbranche zu nehmen und welche konkreten Auswirkungen dies auf die Wohnbaupolitik und Wohnraumversorgung in den betroffenen Kommunen und Ländern hat. So soll u. a. deutlich werden, welche Risiken daraus für sozial-ökologische Ambitionen der (kommunalen) Wohnungspolitik und die Stabilität kommunaler Handlungsfähigkeit insgesamt entstehen können.
Das Projekt wird am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin bearbeitet und beim vhw von Dr. Carolin Genz und Duncan Barahona betreut.