Von den circa 585 Arten an Wildbienen, die in Deutschland vorkommen, gelten rund die Hälfte als gefährdet oder bereits ausgestorben. Passende Nahrungs- und Nistressourcen in Form von Lebensräumen für die Bestäuberinsekten gehen zunehmend verloren. Um hier aktiv anzusetzen, fördert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt unterschiedliche Projekte. Dabei werden sowohl im landwirtschaftlichen, als auch im urbanen Bereich Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen und weiteren Bestäubern entwickelt und etabliert.
Broschüre zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt
Was genau für Wildbienen und Bestäuber attraktive Bepflanzungen ausmachen und wie diese konkret in Gärten oder auf kommunalen Flächen umgesetzt werden können, wurde im Rahmen des Projektes "Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt und in den Gemeinden" (BioVa), einem Projekt des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt, untersucht und praxisnah aufbereitet. Die entstandenen Pflanzkonzepte sind mit Hintergrundinformationen und wissenschaftlich erhobenen Bestäuberdaten kombiniert und in der Broschüre "Bestäuberfreundliche Staudenpflanzungen im Siedlungsraum" kompakt zusammengefasst worden.
"Ziel des Leitfadens ist es, Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Planer und Fachleute anzusprechen und mit den dargestellten Maßnahmen unsere heimischen Bestäuberinsekten im urbanen Raum zu unterstützen. Dies ist wichtig und notwendig, um einem Artenschwund aktiv gegenzusteuern", erklärt Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt
Das seit 2018 bestehende Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg fördert vielfältige Projekte zur Förderung und Erhaltung der Biodiversität. Hiervon profitieren auch eine Vielzahl an wichtigen Bestäubern. Die Maßnahmen, die mithilfe dieses bundesweit einmaligen Programms umgesetzt werden, leisten einen aktiven Beitrag zum Biodiversitätserhalt und setzen wichtige Impulse im Bereich des Artenschutzes. Zu den vielfältigen Projekten, die in diesem Rahmen durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gefördert werden, gehört auch das Projekt "Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt und in den Gemeinden" (BioVa). Das Hauptziel des Projektes, auf wissenschaftlicher Basis konkrete und praxisorientierte Empfehlungen zu bestäuberfreundlichen Pflanzungen und Habitatanlagen zu erarbeiten, wurde mit der Veröffentlichung des Leitfadens erfüllt. Die Ergebnisse sind frei zugänglich.
Quelle/Weitere Informationen: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 19. Mai 2022