Einem neuen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zufolge werden werden Flüsse und Seen in der EU immer besser vor Schadstoffen geschützt. Herausforderungen gebe es dennoch weiterhin, darunter Quecksilber, bromierte Flammschutzmittel und Pestizide sowie Stoffe, die die EU-Wasserrahmenrichtlinienoch nicht regelt – bspw. Arzneimittel.
Der aktuelle Bericht "Chemikalien in den Gewässern Europas – Kenntnisse heute" vom 16.Januar 2019 vertieft den EUA-Bericht "Status der Gewässer" von Juli 2018. Beide Projekte wurden federführend im Umweltbundesamt (UBA) betreut.
Die EU und die internationale Politik gehen seit fast 50 Jahren gegen Gewässer- und Umweltverschmutzung vor. Heftige Schadstoffbelastungen, sichtbar durch "Tote Flüsse" gibt es nur noch selten. Trotzdem stellt die EUA in ihrem Bericht "Status der Gewässer", der auf Daten der Mitgliedsstaaten über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) basiert, fest: Nur 38 Prozent der EU-Oberflächengewässer sind im guten chemischen Zustand. 46 Prozent erreichen diesen Zustand nicht und bei 16 Prozent ist der Zustand unklar.
Für die Überwachung und den Schutz der Gewässer in Europa zeigt der Bericht Erfolge, deckt Lücken auf und zeigt Wege zur Verbesserung. Für den Gewässerschutz seien weitergehende Abwasserbehandlung, bessere Regenwasserbehandlung und Pestizidmanagement in der Landwirtschaft speziell dort erforderlich, wo Umweltqualitätsnormen überschritten werden. Quecksilber müsse und könne aus dem Rauchgas der Kohlekraftwerke weitergehend entfernt werden. Mit automatisierten Proben, Bewertung des Vorkommens empfindlicher Organismen und zukünftig auch Effekttesten könne besser überwacht werden. Die Liste prioritärer Stoffe sollte überprüft werden, um die Chemikalien zu streichen, die kein Problem mehr sind und stattdessen zukünftige Problemstoffe zu überwachen. Quelle/Weitere Informationen: Mitteilung des Umweltbundesamtes vom 22. Januar 2019