Ein kürzlich gestartetes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit lokalen Narrativen zu Migration in Klein- und Mittelstädten und zielt darauf, deren Auswirkungen auf das politische und gesellschaftliche Handeln vor Ort am Beispiel des Zugangs zum Arbeitsmarkt besser zu verstehen. Spätestens seit den Fluchtbewegungen in den Jahren 2014/15 hat sich Migration auch für Kommunen abseits der Metropolen zu einem zentralen Thema entwickelt. Obgleich bei den Debatten um Zuwanderung meist Fluchtmigration im Vordergrund steht, umfasst Migration auch in kleineren Kommunen vielfältige Formen, etwa Arbeitsmigration, Familienzusammenführung oder Bildungsmigration. Lokale Narrative um Migration – so die Ausgangsthese des Projekts – beeinflussen, wie Akteure auf kommunaler Ebene mit diesen verschiedenen Migrationsformen umgehen. Ausgehend von einer Analyse, in welcher Weise das Sprechen über Migration in den Kommunen Prozesse der Inklusion und Exklusion auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst, werden Perspektiven aufgezeigt, wie lokale Narrative entwickelt werden können, die Gemeinschaften öffnen und Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger stärken können.
Bearbeitet wird das Projekt von Dr. Friederike Enßle-Reinhardt und Prof. Dr. Birgit Glorius (Technische Universität Chemnitz, Professur für Humangeographie und europäische Migrationsforschung), Nina Böcker und Dr. Lars Wiesemann (beide vhw e. V.) begleiten das Projekt wissenschaftlich.