Wie kommuniziert eine Kommune – die Verwaltung, die Politik – mit der Vielfalt städtischer Öffentlichkeiten? Wohin wenden sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Initiativen, Fragen und Anliegen? Wie erfahren die einen von den Absichten und Überlegungen der anderen? Wie informieren sich die anderen über Meinungen, Interessen und Stimmungslagen der einen? Wo, wann und wie redet man miteinander, tauscht Argumente aus, verständigt sich über Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse?
Solche Fragen richten den Blick auf Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Stadtgesellschaft, Administration und Politik – und zwar solche, die über punktuelle Verfahrenserfordernisse hinausgehen. Gemeint sind Kommunikationsmöglichkeiten, die es ermöglichen in Kontakt zu treten – zu Information, Austausch und Kooperation. Die Mittel und Wege gibt es durchaus schon – von Anliegenplattformen über Vorhabenlisten bis zum Quartiersmanagement und vieles mehr. Aber noch ist nicht ausgelotet, welche Möglichkeiten insgesamt existieren, wie sie miteinander in Verbindung stehen (können) und auf welche Weise sie in der Praxis tatsächlich genutzt werden.
Darauf wollen Michael Lobeck, Klaus Selle und Claus-C. Wiegandt mit der vhw werkSTADT Nr. 53 aufmerksam machen und zugleich die weitere, vor allem empirische Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Dies geschieht in vier Schritten: Zunächst werden Anlässe und Gründe für die Auseinandersetzung mit diesem Thema umrissen (1), um dann das Spektrum verfahrensübergreifender Kommunikation aufzufächern (2). Vor diesem Hintergrund werden erste Befunde vorgestellt, die sich zunächst auf zwei in letzter Zeit häufig genannte Mittel anlass- und verfahrensübergreifender Beteiligung beziehen (3). Dies bildet zugleich den Ausgangspunkt für Anregungen und Fragen zu weiterer wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit diesem Thema (4).