Nach einem Einbruch der Steuereinnahmen im Jahr 2020, der von Bund und Ländern teilweise aufgefangen wurde, folgte im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte Erholung. In seiner vierteljährlichen Kassenstatistik hat das Statistische Bundesamt jetzt einen Finanzierungsüberschuss von knapp 4,6 Milliarden Euro ermittelt. Vor allem die Erholung des Gewerbesteueraufkommens entlastet die kommunalen Haushalte im vergangenen Jahr kräftig. Die Einnahmen steigen um 34,6 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro und liegen 2021 um 8 Milliarden Euro über dem Wert von 2019. Damit ist der Gewerbesteuereinbruch des Jahres 2020 mehr als ausgeglichen. Damals unterstützten Bund und Länder die Kommunen mit dem "kommunalen Solidarpakt 2020".
Durch die Entspannung der Kommunalfinanzen sinkt nach Angaben des Statistischen Bundesamts auch die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände. Sie verringert sich 2021 demnach um 0,2 Prozent auf 133,1 Milliarden Euro. Insbesondere die Kassenkredite wurden in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren. Sie sinken Ende 2021 auf unter 30 Milliarden Euro, nachdem sie in den vergangenen Jahren noch deutlich darüber lagen. Die kommunalen Schulden gingen nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts prozentual am stärksten in den Gemeinden des Saarlands zurück (Minus 9,5 Prozent). In Brandenburg betrug die Reduzierung 7,3 Prozent und in Thüringen 6,1 Prozent. Dagegen erhöhten sich die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in Baden-Württemberg um 9,9 Prozent, gefolgt von Schleswig-Holstein (Plus 6,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (Plus 5 Prozent).
Quelle/Weitere Informationen: Der neue Kämmerer, Beitrag von Gunther Schilling am 6. April 2022