Die Städte, Gemeinden und Kreise in Deutschland haben im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise einen Überschuss erwirtschaftet. Allerdings basiere dieser ausschließlich auf den umfangreichen Hilfen von Bund und Ländern. Ohne diese stünde das größte Defizit der Geschichte in den Haushaltsbüchern. In den Folgejahren drohten neue Haushaltskrisen. Das ist das zentrale Ergebnis des Kommunalen Finanzreports 2021 der Bertelsmann Stiftung, der jetzt veröffentlicht wurde. Er untersucht detailliert, welche finanziellen Belastungen durch Pandemie und Rezession auftraten und wie das Hilfsprogramm von Bund und Ländern in dieser Krise wirkte.
Großteils abgeschirmt von den finanziellen Schäden erreichten die bundesdeutschen Städte, Gemeinden und Kreise im Jahr 2020 das sechste Mal in Folge einen Überschuss, konnten die Kassenkredite weiter reduzieren und die Investitionen steigern. Dennoch stünden die Kommunen vor einer ungewissen Zukunft, so die Bertelsmann Stiftung. Ohne zusätzliche Finanzhilfen in den kommenden Jahren drohen ihrer Bewertung nach die Erfolge des vergangenen Jahrzehnts verloren zu gehen und die regionalen Spaltungen weiter zuzunehmen. Da die Ausgaben unbeirrt weiter stiegen und die Steuern den Vor-Krisen-Trend erst mittelfristig wieder erreichen würden, sei der Ausblick pessimistisch. In der Summe der Jahre 2021 bis 2024 sind kommunale Defizite im Gesamtumfang von 23 Milliarden Euro zu erwarten. Quelle/Weitere Informationen: Bertelsmann Stiftung, Pressemitteilung vom 6. Juli 2021