Am 20. April 2023 trafen sich in Wurzen Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und der Wurzener Ortschaftsräte, um über Möglichkeiten der Stärkung der Struktur der Ortschaftsvertretung und der Verbesserung der Zusammenarbeit zu beraten. Christian Höcke vom vhw stellte als Impuls die Ergebnisse einer im Herbst 2022 im Rahmen der Pilotphase Kleinstadtakademie stattgefundenen Befragung vor. In der Befragung wurde mit Vertreterinnen und Vertretern der Ortschaftsräte in Wurzen und Personen aus der Verwaltung u. a. über die Funktionsweise und die Zukunftsfähigkeit der ehrenamtlichen Ortschaftsvertretung gesprochen. Es ging dabei um Themen wie Zusammenarbeit mit der Verwaltung, Nachwuchsgewinnung, Gestaltungsspielräume und die Bedeutung der Ortschaftsräte für die lokale Demokratie.
Die Thematik greift eine wichtige Besonderheit kleiner Städte auf. Kleine Städte verfügen oft über eine Vielzahl dörflicher Ortsteile, die, vor allem in flächengroßen Kommunen, eine teils deutliche Distanz zur Kernstadt und damit auch zur Verwaltung aufweisen. Daher stellt sich die Frage, wie die Teilhabe der in den Ortsteilen lebenden Bevölkerung zu lokalen Entwicklungsfragen hinreichend gewährleistet werden kann. Ortschaftsvertretungen stellen hier ein wichtiges Bindeglied dar, da sie zwischen den Belangen der Ortsteilbewohnerinnen und -bewohner und der Verwaltung vermitteln, Informationen weiterleiten und zum Teil auch Aufgaben der Kommune übernehmen. Sie können dabei auch als Seismograph für Stimmungen im Ort fungieren. Die Befragung wurde parallel auch in Bad Berleburg umgesetzt.