Das Junge Forum | vhw bietet eine Schnittstelle zwischen junger Wissenschaft und vhw-Forschung und versteht sich als Plattform für Austausch und Vernetzung, für Impulse und Anregungen. Das diesjährige Forum widmete sich im November mit drei Impulsvorträgen den Themen Caring Cities, genossenschaftliches Wohnen und digitale Nachbarschaftsplattformen und ermöglichte in den Räumlichkeiten der Bundesgeschäftstelle des vhw in Berlin anregende Diskussionen in kleinem Kreis.
Den Anfang machte Hannah Müller mit ihrer Masterarbeit (TU Berlin) "Unterstützungsstrukturen der Sorgenden Stadt – am Beispiel Alleinerziehender in Berlin-Lichtenberg", in der sie die sozial-räumlichen Aspekte von Care- bzw. Sorgearbeit betrachtet. Obwohl Sorge-Infrastrukturen ein integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge sind, wurden sie in der Stadt- und Instrastrukturforschung bislang wenig bearbeitet. Anschließend hat André Sacharow seine Abschlussarbeit (auch TU Berlin) vorgestellt, in der er der Frage nachgeht, ob genossenschaftliche Projektentwicklung zur Schaffung, bzw. Erweiterung von Wohnraum-Commons führen kann. Also zu Wohnraum, der als Gemeingut angesehen und dem Markt entzogen wird. Er stellte dar, welche rechtlichen, ökonomischen und sozialen Instrumente dabei durch die handelnden Akteure in der Projektentwicklung verwendet werden. Zuletzt trug Maria J. Villamayor i Villar vor. In ihrer Arbeit "Postwelfare Plattformen in der Nachbarschaft und die Verzivilgesellschaftung der sozialen Frage" (Humboldt-Universität zu Berlin) untersucht sie, ob bzw. inwiefern durch die Nachbarschaftsplattform nebenan.de Aufgaben der Daseinsvorsorge in die Nachbarschaft verlagert werden. Zudem diskutierte sie die Frage, ob durch die Plattform Formen der Posterwerbsarbeit (nicht regulär entlohnte Arbeit) befördert werden.
Wir sagen Danke für die spannenden Impulse und freuen uns auf weiteren Austausch!