Jetzt bei der Europäischen Stadtinitiative bewerben: 120 Millionen Euro für innovative städtische Projektvorschläge

Juni 2023

Städte und Verbände können ab sofort innovative Projektvorschläge bei der Europäischen Stadtinitiative einreichen. Die entsprechende Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Umfang von 120 Millionen Euro wurde am 31. Mai 2023 veröffentlicht (https://www.urban-initiative.eu/news/innovative-actions-second-call-proposals-launched). Gesucht werden innovative Projekte, deren Schwerpunkt auf der Erprobung neuer Lösungen für aktuelle Herausforderungen in städtischen Gebieten liegt. Dazu zählen Projekte im Bereich umweltfreundlichere Städte, nachhaltiger Tourismus und Talententwicklung in schrumpfenden Städten.
Die Bewerbungsfrist endet am 4. Oktober 2023.

80 Prozent der Kosten ausgewählter Projekte werden aus dem  Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Jedes Projekt kann bis zu 5 Millionen Euro erhalten. Ein Teil dieser Mittel wird für die Übertragung innovativer Lösungen auf andere Städte in Europa genutzt, um eine noch größere Wirkung erzielen – vor allem in Städten und Regionen, denen der Übergang in eine grüne Zukunft besondere Schwierigkeiten bereitet. Längerfristig werden die unterstützten städtischen Behörden Transferpartnerschaften mit drei weiteren Städten eingehen, die daran interessiert sind, Projekte teilweise oder vollständig auch bei sich durchzuführen.

Seminare für potentielle Antragsteller
Alle Städte und einschlägigen Verbände in der EU können sich bewerben. Potenzielle Antragsteller, die mehr über die Aufforderung und die Bewerbung erfahren möchten, können sich zu Seminaren und anderen Sitzungen anmelden, die in den kommenden Wochen stattfinden sollen. Näheres erfahren Sie auf der Website der Europäischen Stadtinitiative (EUI).

Die Projekte müssen sich auf eines der folgenden drei Themen konzentrieren:

  • umweltfreundlichere Städte – Erprobung und Bereitstellung konkreter innovativer Lösungen für grüne und blaue Infrastruktur in allen europäischen Städten, um die Herausforderungen in den Bereichen biologische Vielfalt, Umweltverschmutzung, Ressourcen und Klima besser anzugehen;
  • nachhaltiger Tourismus – langfristiger grüner und digitaler Wandel, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Tourismusökosystems durch Diversifizierung der Tourismusprodukte, Erzielung positiver Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften und Umwelt, Förderung sozialer Inklusion und Innovation, Schaffung neuer Governance-Modelle und Verbesserung der Verbindungen zu kleineren umliegenden Gebieten und Städten, wodurch mehr Chancen für die gesamte Region geschaffen werden;
  • Talententwicklung in schrumpfenden Städten – gebietsbezogene und integrierte Pilotprojekte zur Erprobung neuer Lösungen für die Bindung und Anziehung von Talenten, d. h. Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimension, die durch den Bevölkerungsrückgang verursacht wird.

Hintergrund
Die EUI hat bereits im Oktober 2022 eine erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zur Unterstützung des Neuen Europäischen Bauhauses veröffentlicht, auf die 99 Bewerbungen aus 21 Mitgliedstaaten eingingen. Die Gewinner dieser Aufforderung werden im Juni bekannt gegeben.

Mit einem spezifischen EFRE-Budget von 450 Millionen Euro ist die EUI ein neuartiges Instrument zur Unterstützung der städtischen Dimension der Kohäsionspolitik im Programmplanungszeitraum 2021–2027. Mindestens 8 Prozent der EFRE-Mittel in jedem Mitgliedstaat müssen in Prioritäten und Projekte investiert werden, die von den Städten selbst auf der Grundlage ihrer eigenen Strategien für eine nachhaltige Stadtentwicklung ausgewählt werden.

Neben der Innovationsförderung stärkt die Stadtinitiative die Kapazitäten aller städtischen Gebiete in ganz Europa. Sie liefert Fakten für die Politikgestaltung und den Wissensaustausch über nachhaltige Stadtentwicklung, unter anderem im Rahmen der EU-Städteagenda.

Die Europäische Stadtinitiative wird von der Kommission und der französischen Region Hauts-de-France verwaltet. Sie baut auf den innovativen Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung des Programmplanungszeitraums 2014–2020 auf, legt jedoch noch mehr Gewicht auf urbane Innovation, Nachhaltigkeit und Reproduzierbarkeit in anderen Städten.

Quelle/Weitere Informationen: Europäische Kommission, Vertretung in Deutschland, Pressemitteilung vom 31. Mai 2023