Welche Rolle spielen Wohnungsunternehmen gegenwärtig für das Bildungsangebot vor Ort? Dieser Frage spürt das Institut Welt:Stadt:Quartier - Institut für Forschung, Bildung und Entwicklung (Berlin) seit Beginn des Jahres im Rahmen des vhw-Forschungsprojekte Wohnungsunternehmen als Bildungsakteure nach. Anlass für diese Fragestellung sind einige Beispiele, in denen sich Wohnungsunternehmen langfristig und auf vielfältige Weise in lokalen Bildungslandschaften engagieren. Um diesen Beispielen nachzuspüren und konkrete Fallbeispiele empirisch näher zu untersuchen, fand am 15. November 2022 ein Zwischenworkshop in der vhw-Bundesgeschäftstelle in Berlin statt. Expertinnen und Experten aus der Forschung, der Wohnungswirtschaft und Stiftungen nahmen an der Veranstaltung teil und vertieften mit ihren Beiträgen die vorgestellten Fallbeispiele: Prof. Dr. Angela Million, Dr. Anne Schmedding, Cordula Fay sowie Dr. Hans-Michael Brey.
Interessantes Zwischenergebnis: Das Engagement von Wohnungsunternehmen im Bildungsbereich scheint mehr zu sein, als ein Teilbereich des Sozialmanagements. Eingebettet in unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategien bieten sich nicht nur unterschiedliche Implementationsmodelle für Engagements im Bildungsbereich an (Stiftungsausgründung, gGmbH-Ausgründung etc.). Die lokale Expertise von Wohnungsunternehmen besitzt gerade auch im Bildungsbereich eine Seismographenfunktion - Bildungsprojekte von Wohnungsunternehmen können so auch Impulse für daran andockendes kommunales Engagement sein. Über das unternehmerische Knowhow besitzt das Bildungsengagement der Wohnungsunternehmen darüber hinaus scheinbar das Potenzial, es als Träger- oder Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Vieles von dem, was sich als Bildungsengagement fassen ließe, ist zudem auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich, weil das Selbstverständnis als Bildungsakteur aus der Perspektive von Wohnungsunternehmen häufig noch ungeklärt ist.
Das Projekt verweist somit auf Anknüpfungspunkte für die weitere Forschung sowie die transformative Praxis engagierter Akteure vor Ort. Das Projekt endet in 2023, die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit vorgestellt.