Die Wohnungsfrage und das Problem steigender Miet-, Wohn- und Lebenshaltungskosten erleben Bewohnerinnen und Bewohner ganz subjektiv und persönlich als Unsicherheit. Diese Unsicherheit schwingt im Alltag oft mit, ist für viele aber schwer greifbar. Insbesondere die wiederholten, sich überschneidenden Krisenerfahrungen der vergangenen Jahre haben zu einer Veränderung des subjektiven Sicherheitsempfindens geführt. Die emotionale Ebene von Wohnerleben ist bisher wenig ausgeleuchtet. Aus Forschungssicht bedarf es daher empirischer und qualitativer Untersuchungen, wie sich Gefühle von Sicherheit und Unsicherheit in Bezug auf das Wohnen und Wohnerleben manifestieren, um die vielschichtigen Dimensionen von Wohnerfahrungen und –bedarfen zu verstehen und zu adressieren. Hier setzt das kürzlich gestartete Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Carolin Genz an. Ziel des Projektes ist es, die verschiedenen Dimensionen von Wohnerfahrungen und -bedürfnissen besser zu verstehen. Außerdem werden qualitative und quantitative Daten für weitere wissenschaftliche Studien erhoben und Handlungsansätze für die kommunale und wohnungspolitische Praxis formuliert. Das Projekt wird gemeinsam mit Sophie Mélix (Stadtplanung und -forschung, Doktorandin an der habitat unit / Technische Universität Berlin) durchgeführt.