Städte und Regionen in Deutschland entwickeln sich trotz zahlreicher Förderprogramme zunehmend unterschiedlich: Wenigen prosperierenden Zentren steht eine wachsende Zahl sogenannter peripherisierter Räume gegenüber. Letztere stehen häufig vor schwierigen wirtschaftlichen Herausforderungen und sind von selektiver Abwanderung, verbunden mit Überalterung, sowie von Infrastrukturabbau und Funktionsverlusten in der Daseinsvorsorge betroffen. Dieses soziodemografische und ökonomische Auseinanderdriften von Regionen und Städten ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit gerückt.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt Prozesse lokaler Demokratie in Klein- und Mittelstädten und analysiert Governance- und Beteiligungsstrukturen, die diese Prozesse ermöglichen oder auch einschränken. Dabei bewegt sich das Projekt in dem Spannungsfeld, dass Peripherisierungsprozesse einerseits „Möglichkeitsräume“ offenlegen können, anderseits aber auch die Grenzen bürgerschaftlicher Beteiligung nicht aus dem Blick verloren werden sollten.
Auf diese Fragen will das Projekt Antworten geben.
Um verschiedene Sichtweisen auf lokale Demokratie zu berücksichtigen, wird das Projektteam des IfL in mehreren Klein- und Mittelstädten sowohl mit Vertretern der Kommunalpolitik und der Verwaltungen als auch mit weiteren Akteuren der Stadtentwicklung (Vereine, Initiativen, Medien etc.) sprechen.