Am 6. Juni 2024 fand die Fachtagung "Urbane Resilienz: Neue Impulse für die Praxis in Stadt und Quartier" in Kooperation mit dem Department für Stadt- und Umweltsoziologie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) im Deutschen Biomasse Forschungszentrum (DBFZ) in Leipzig und Online mit rund 280 Teilnehmenden statt. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, wie Resilienz in eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung eingebunden werden kann.
Nach der Keynote von Prof. Dr. Philipp Staab (Humboldt-Universität zu Berlin) zum Thema "Anpassung - Leitmotiv der nächsten Gesellschaft" wurde in Session 1 das Konzept Resilienz zunächst von Prof. Dr. Christian Kuhlicke (UFZ) in seinen Dimensionen vorgestellt und anschließend sein Mehrwert für die Stadtentwicklung aus kommunaler Perspektive mit Jürgen Musch (Stadt Schwäbisch Gmünd), Martin Berger (Stadt Jena) und Martina Göhring (Landkreis Coburg) diskutiert. Anschließend folgte in Session 2 der Blick auf die Praxis Urbaner Resilienz. Nach einem Vortrag zu Resilienz durch blau-grüne Infrastrukturen von Dr. Moritz Reese (UFZ) wurden zwei Pilotprojekte vorgestellt, die im Rahmen der Post-Corona-Stadt durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert wurden. Den Anfang machte Andrea Jürges (Deutsches Architekturmuseum DAM) mit der Post-Corona-Innenstadt Frankfurt am Main. Anschließend präsentierte Sandra Engelhardt (Urban Lab Nürnberg) das Projekt "Was wäre, wenn…? – Eine Stadt probt ihren Untergang". Danach stellte Dr. Bo Tackenberg (Bergische Universität Wuppertal) unter dem Titel "Urbane Resilienz durch gesellschaftlichen Zusammenhalt" seinen sozialraumorientierten Praxisansatz vor. Schließlich wurde die Session von Siglinde Hornbach-Beckers (Kreisverwaltung Ahrweiler) mit dem Impuls "Die Relevanz sozialer Infrastrukturen für die Resilienz: Ein Blick auf die Hochwasserkatastrophe 2021 im Ahrtal" abgeschlossen. Der letzte Teil der Konferenz widmete sich der Frage, wie die Umsetzung einer resilienten Stadtentwicklung zukünftig besser gelingen kann. Dr. Peter Jakubowski (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR) setzte zu Beginn einen Impuls unter dem Titel "Urbane Resilienz: Ein Blick zurück und nach vorn". Abschließend diskutierten Dr. Cordelia Polinna (Institut für Resilienz im ländlichen Raum), Prof. Dr. Olaf Schnur (vhw e. V.), Dr. Anett Richter (Stadt Leipzig) und Heiko Glockmann (BMWSB) im Gespräch mit Stefan Heinig (Experte für integrierte Stadtentwicklung), was Stellschrauben sind, um den Resilienzsansatz in der kommunalen Praxis weiter zu etablieren.
Während der Veranstaltung fand zudem ein "Markt der Möglichkeiten" statt: In einer Posterausstellung wurden Projekte aus Wissenschaft und Praxis zu urbaner Resilienz präsentiert. Ausgangspunkt für die Fachtagung war die Studie "Wie halten Sie es mit der Resilienz? Kommunale Perspektiven auf ein aktuelles Stadtkonzept", die als Nr. 47 in der vhw Schriftenreihe erschienen ist. Die Studie wurde von Dr. Lars Wiesemann (vhw e. V.) wissenschaftlich begleitet. Gemeinsam mit Janine Pößneck, Prof. Dr. Dieter Rink und Prof. Dr. Christian Kuhlicke (UFZ) hat er die Fachtagung inhaltlich vorbereitet.