In digitaler Runde fand am 21. Juni 2021 der erste Transferworkshop im Modellvorhaben Pilotphase Kleinstadtakademie statt. Anwesend waren die Bürgermeister und Projektverantwortlichen aller Kommunen, der vhw sowie drei externe Gäste. In den knapp drei Stunden wurde über die lokalen Schwerpunktthemen der Kommunen sowie das übergreifende Thema der Förderung von Jugendbeteiligung in den Projektstädten diskutiert.
Bezüglich der Schwerpunktthemen wird eine breite Spanne unterschiedlicher Handlungsfelder im Projekt deutlich. Angefangen beim Leitbildprozess in Eilenburg, über die Neuaufstellung einer Gestaltungssatzung in Osterburg, der Entwicklung eines Innenstadtareals in Bad Berleburg, der Förderung von Zusammenhalt zwischen Nord und Süd in Großräschen bis zur Förderung von Selbstbestimmung und Mitgestaltung der dörflichen Ortsteile in Wurzen. Allen Ansätzen ist gemein, dass sie herkömmliche Pfade formeller und informeller Beteiligungspraxis verlassen, die Bedürfnisse unterschiedlicher Bürgerinnen und Bürgern sowie Akteure ergründen und in ihrer Breite einbeziehen sowie Verständigungsprozesse anstoßen wollen. Themen wie die Gestaltungssatzung in Osterburg oder das Erbe des Strukturwandels in Großräschen sowie das Verhältnis von vormals eingemeindeten Ortsteilen und deren Selbstwirksamkeit zur Kernstadt deuten dabei auch potenzielle Konflikte an.
Neben diesen stadtspezifischen Herausforderungen wurden Ansätze und Möglichkeiten zur Förderung von Jugendbeteiligung in den Kommunen diskutiert. Die Projektbeteiligten reflektierten ihre Ausgangslage; Gregor Dehmel von Politik zum Anfassen e. V., Aniko Popella von der Deutschen Kinder und Jugendstiftung Sachsen sowie Evgeniya Sayko vom Verein MAGNET - Werkstatt für Verständigung, gaben Einblicke in die Gelingensbedingungen und Mehrwerte unterschiedlicher Beteiligungsformate. Diskutiert wurde dabei nicht nur über Bedarfe und Möglichkeiten der Erreichbarkeit und Teilhabe junger Menschen an lokalen Gestaltungsfragen, sondern auch darüber, wie zwischen den Generationen, zwischen unterschiedlichen lebensweltlichen Einstellungen sowie zwischen Funktionsträgern aus Politik/Verwaltung und Jugendlichen Brücken gebaut und neue Diskussionsräume geschaffen werden können.