Baugemeinschaften scheinen stärker als andere Akteure auf dem Wohnungsmarkt in der Lage zu sein , agil auf veränderte Bedürfnisse und Notwendigkeiten zu reagieren. Sie stellen ein transformatives Moment in der Stadtentwicklung dar, die mit innovativen Konzepten soziale, ökonomische, ökologische und partizipative Veränderungen anstoßen. Baugemeinschaften sind inzwischen ein Phänomen, das in der Stadt- und Quartiersentwicklung eine relevante Größe darstellt. Nicht so sehr durch ihre Quantität, aber durch qualitative Aspekte, die beim gemeinschaftlichen Bauen und Wohnen zum Tragen kommen. Unsere Forschung über "Baugemeinschaften als Impulsgeber für eine nachhaltige Stadtentwicklung" setzt an der Schnittstelle der Baugemeinschaften im Zusammenspiel mit anderen Akteuren an, um die Frage zu klären, welche Formen des gemeinschaftlichen Wohnens von Baugemeinschaften verwirklicht werden, wie sie sie umsetzen und welche Rolle Kommunen und Intermediäre bei ihrer Förderung spielen oder spielen könnten. Unser Forschungspartner IPG Institut für Partizipatives Gestalten hat den Endbericht auf der Projektseite verfügbar erstellt.
November 2018: Mit einer Mustersprache für Impulsgeber einer nachhaltigen Stadtentwicklung möchten wir dazu beitragen, die administrativen und politischen Akteure in der Stadtentwicklung stärker als bisher in die Lage zu versetzen, Baugemeinschaften und Intermediäre als Impulsgeber in einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu unterstützen, mit diesen in einen generativen Stadtentwicklungsprozess einzusteigen und damit zu einer wünschenswerten positiven Stadtentwicklung beizutragen. Präsentiert werden erste Ergebnisse und Muster des vhw-Projekts "Baugemeinschaften als Impulsgeber für eine nachhaltige Stadtgestaltung", das seitens des IPG von 2017 bis 2018 durchgeführt worden ist. Gemeinsam mit id22 und Vertretern von Baugemeinschaften werden wir diskutieren, wie Baugemeinschaften in Zukunft (noch) besser von Kommunen gefördert und unterstützt werden können. Details zum Projekt unter: www.stadtgestalten.net
Was sind die Potenziale von gemeinschaflichem Bauen und gemeinschaftlichem Wohnen für eine nachhaltige Stadtentwicklung?
Das Institut für Partizipatives Gestalten (IPG) hat im Auftrag des vhw – Bundesverbands für Wohnen und Stadtentwicklung einen Ansatz entwickelt, den Mehrwert von gemeinschaflichem Bauen und gemeinschaftlichem Wohnen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu benennen und Impulse für eine Verstetigung und Weiterentwicklung entsprechender Projektansätze zu setzen. Entwickelt wurde eine Mustersprache, die mehr bietet, als herkömmliche Best-Practice-Sammlungen, Handlungsempfehlungen oder Leitfäden. In Anlehnung an die Pattern Language von Christopher Alexander aus den 1970er-Jahren bietet diese Mustersprache anhand vieler einzelner Muster Entwurfslösungen für Probleme und Herausforderungen im Kontext des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens, die sich in entsprechenden Kontexten bereits als nützlich erwiesen haben. Diese Muster bieten wechselseitige Bezüge und aus ihrer Kombination ergeben sich immer wieder neue individuelle Gestaltungen. Eine Mustersprache entsteht.
Das IPG hat mit der Mustersprache Stadtgestalten einen ersten Prototyp einer solchen Mustersprache für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen entwickelt, die sich an das gesamte Feld der Partizipateure dieses Handlungsfeldes wendet: An Wohnprojekte, an Baugemeinschaften, an Interessierte, an Kommunen, Finanzakteure, Politik, Netzwerkakteure, Stiftungen, Vereine, Politik etc. etc.
Der vhw und das IPG wollen diese Mustersprache gemeinsam mit dem Institut für kreative Nachhaltigkeit (id22) weiterentwickeln, um mehr gemeinschaftliche Bau- und Wohnprojekte zu ermöglichen und mit diesen Projekten die nachhaltige Entwicklung von Städten und Nachbarschaften voranzutreiben.
Was kann eine Mustersprache für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen leisten? In welche Richtung müsste der vorliegende Prototyp der Mustersprache weiterentwickelt werden? Wer möchte sich an einem solchen Projekt beteiligen – und was können wir von einem solchen Projekt erwarten?
Darüber diskutieren am 10. November 2018: Mio Hamann (IPG), Michael LaFond (id22), Larisa Tsvetkova (id 22) und Sebastian Beck (vhw) mit Wohnprojekten, Baugemeinschaften und allen Interessierten. Die Mustersprache Stadtgestalten wird auf der (Wohn)ProjekteBörse erstmalig vorgestellt. Auf unserer Visions-Werkstatt im Rahmen der Börse bieten wir zudem allen Interessierten die Möglichkeit, mit uns über unser Projekt ins Gespräch zu kommen und die Mustersprache selbst spielerisch auszuprobieren und weiterzuentwickeln.