Für die Erstellung eines digitalen landesweiten Verkehrsmodells (LVM-BW) erhebt das Verkehrsministerium Baden-Württemberg in den kommenden Monaten Daten für die bessere Planung, Erforschung und Analyse von Verkehrswegen. Zwischen März und Juni 2023 finden dazu Befragungen und Zählungen von Verkehrsteilnehmenden im grenzüberschreitenden Verkehr statt.
Mit den zusätzlichen Daten sollen Verkehrsströme besser sichtbar und Prognosen für die Zukunft möglich gemacht werden. Das LVM-BW soll besonders für die Verkehrswende wichtige Daten liefern und neuartige Simulationen ermöglichen: Welche Auswirkungen hat eine neue Stadtbahnlinie auf den Autoverkehr in der Stadt? Führt die Sperrung einer Straßenkreuzung zu einer höheren Schadstoff-Belastung auf möglichen Ausweichstrecken? Wo gibt es noch Bedarf für Radschnellwege? Diese Szenarien simuliert das digitale Verkehrsmodell und kann so die bessere Planung von Maßnahmen vor Ort ermöglichen. Die Inbetriebnahme des Modells ist für 2025 geplant.
Erhebungen sollen die Datenlage vervollständigen
Basis für das Verkehrsmodell ist ein digitaler Zwilling des aktuellen Verkehrsnetzes bestehend aus Straßen, Radwegen, Schienen und Wasserstraßen. Die bisherigen Informationen werden mit neuen Daten angereichert wie etwa der Siedlungs- und Sozialstruktur und die Geländetopographie der Umgebung. Das landesweit digitale Verkehrsmodell greift auf bereits vorhandene Erhebungsdaten zurück. Diese Datenbasis wird mit Daten aus der Studie "Mobilität in Deutschland – MiD" ergänzt. Die bisher zusammengetragenen Informationen sind nach Auffassung des jedoch nicht aussagekräftig genug mit Blick auf die Verkehrswege, Verkehrsziele und Nutzungshäufigkeiten der Teilnehmenden im grenzüberschreitenden Verkehr. Deshalb sollen die anstehenden Verkehrserhebungen an den Landesgrenzen die Datengrundlage vervollständigen.
Im Rahmen der Erhebungen werden stichprobenartig Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in Fahrzeugen, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende an einem Tag im Erhebungszeitraum zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Neben den Befragungen finden an den jeweiligen Erhebungstagen auch Verkehrszählungen statt.
Verpixelung bei Kameras soll für Anonymität sorgen
An den Straßen- und Brückengrenzübergängen kommen Kameras für die Verkehrszählungen zum Einsatz. Das Ministerium für Verkehr folgt dabei den Empfehlungen des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI), einen bestimmten Grad der Verpixelung einzusetzen, damit ein Rückschluss auf Personen nicht möglich ist. Persönliche Merkmale wie zum Beispiel Gesicht, Geschlecht oder auch Fahrzeug-Kennzeichen werden so nicht erkannt.
Quelle/Weitere Informationen: Ministerium für Verkehr für Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 7. März 2023