Zum Verbandstag 2023 mit dem Titel "Im Osten viel Neues - Genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung" wurden erste empirische Befunde zur Studie "Die Entwicklung ostdeutscher Städte seit der Wiedervereinigung" von Prof. Dr. Harald Simons, empirica ag, die die Studie im Auftrag des vhw durchführten, vorgestellt.
Nun ist die Studie als vhw Schriftenreihe Nr. 45 erschienen. Sie nimmt über drei Jahrzehnte der Stadtentwicklung seit der Wiedervereinigung von ostdeutschen Städten in den Blick und erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt einen Überblick über die verschiedenen Entwicklungsphasen der ostdeutschen Mittel- und Oberzentren nach dem Mauerfall und beschreibt die wesentlichen Entwicklungen dreier großer Faktoren:
Sehr deutlich wird, dass in der Stadtentwicklung sehr vieles erreicht wurde und so kommt die Studie u. a. zu der Schlussfolgerung, dass die großen Altlasten und Herausforderungen der Nachwendezeit bewältigt wurden. Natürlich sind in der Zeit auch neue Herausforderungen entstanden, vor denen nicht nur die ostdeutschen Städte stehen.
"Viele der Städte haben trotz schwieriger Jahre eine gute Struktur erreicht. Sie stehen dennoch in einer 'offenen Situation'", hob Prof. Dr. Jürgen Aring auf dem Verbandstag hervor. Einerseits gingen viele Städte im Osten inzwischen gute Entwicklungswege und haben Perspektiven. Andererseits seien die Echos der extrem schnellen Wende und der damit verbundenen Fehler immer noch wirkmächtig. Insofern gebe es derzeit keine Garantie für eine erfolgreiche Stadt- und Regionalentwicklung, aber viel bessere Voraussetzungen als zuvor. Als wichtig hob er hervor, dass die Städte in dieser Situation zu unterstützen seien - zum einen durch Anerkennung und Respekt, zum anderen durch "harte Maßnahmen" - beispielsweise beim Ausbau von Bahninfrastruktur.