Über 300 Bürger und Bürgerinnen haben sich seit März 2015 zu dem Projekt "Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg" eingebracht. Wie gut entsprechen die nun vorliegenden Entwürfe ihren Vorstellungen? An dieser Überprüfung haben sich im Rahmen der Präsentation der Planungsentwürfe am 8. Dezember in einem intensiven Diskussionsprozess nochmals 16 Bürger und Bürgerinnen beteiligt. Und sie haben sich mit der Arbeit des Planungsbüros DeZwarteHond (Niederlande) für einen Gewinnerentwurf entschieden! Zum gleichen Ergebnis kam am folgenden Tag auch das unabhängige Preisgericht.
Der Dialog mit der Bürgerschaft zur Überprüfung der Entwürfe für das "Neue Quartier an der Dratelnstraße: Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg" wurde von der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg (Hamburg) und dem vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (Berlin) durchgeführt. Er ist Bestandteil des diesbezüglich seitens der IBA Hamburg GmbH ausgelobten städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs. Vier Planerteams waren beteiligt: blauraum Architekten, Hamburg; eins:eins architekten, Hamburg; DeZwarteHond, Groningen (NL); POLYFORM ARKITEKTER, Kopenhagen (DK).
Dieser Dialog ist keine spontane Einmalveranstaltung, sondern Bestandteil eines kontinuierlichen Beteiligungsprozesses entlang des Entwicklungsverfahrens an der Dratelnstraße. Dabei ist es gelungen, die Vielfalt der Wilhelmsburger mit ihren unterschiedlichen Herkunftskulturen abzubilden: religiös Verwurzelte, Senioren, junge Familien, Schüler, Personen mittleren Alters (zwischen 30 und 50 Jahren) und selbstverständlich auch die interessierten und engagierten Bewohner.
Nach einer rund 3,5 stündigen Sitzung des Preisgerichts am 9. Dezember gaben Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte Andy Grote, IBA Hamburg Geschäftsführerin Karen Pein sowie die Vorsitzende des Preisgerichts, Ingrid Spengler, am Abend im Bürgerhaus Wilhelmsburg den Siegerentwurf des Wettbewerbs "Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg" öffentlich bekannt. Die Entscheidung fiel einstimmig für den Entwurf des niederländischen Teams DeZwarteHond.
Die Entscheidung des Preisgerichts spiegelt das bereits am Vortag abgegebene Stimmungsbild der Bürgerinnen und Bürger wider, die die vorliegenden Entwürfe nach eigenen, bürgerseitig entwickelten und dem Wettbewerbsprozess zugrunde gelegten Kriterien bewertet hatten. Die Bürgerinnen und Bürger hatten bereits festgehalten: Der Entwurf des Planungsbüros DeZwarteHond schafft mehr Platz durch intelligente Gestaltung der Quartiersränder mit Anneignungschancen (wie Urban Gardening), aber auch mit hoher Dichte, die durch unterschiedliche Gebäudetypen und Freiraumgestaltungen aufgelockert wird.
Kommentare und Stimmen zum Beteiligungsprozess