14 Brutvogel-Arten, 39 Wildbienen-Arten und fünf Tagfalter-Arten sind in Deutschland in den vergangenen 100 Jahren ausgestorben oder verschollen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (BT Drs. 20/3161) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zur Entwicklung der Artenvielfalt auf deutschen Agrarflächen hervor (BT Drs. 20/3072).
Darin verweist die Bundesregierung auf die aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, wonach 14 Brutvogel-Arten ausgestorben oder verschollen seien, darunter etwa das Rothuhn, die Zwergtrappe und die Doppelschnepfe. Seit 1996 sei die Artenzahl „weitgehend konstant“ geblieben, schreibt die Bundesregierung.
Laut der aktuellen Liste der Wildbienen-Arten seien seit 1980 38 Arten ausgestorben oder verschollen, nach 1980 eine weitere Art. Zudem seien nicht alle seither ausgestorbenen Arten bereits bekannt, schreibt die Regierung: „In den Roten Listen gilt eine Art erst als verschollen, wenn sie seit einem längeren Zeitraum (je nach Artengruppe meist zwischen 20 und 50 Jahren) trotz Nachsuche nicht gefunden wird.“
Angaben zu neu hinzugekommenen Arten seit 1980 kann die Bundesregierung nach eigenen Angaben nicht machen. Sie verweist jedoch auf eine frühere Rote Liste der Wildbienen vom Jahr 1998, wonach sieben Arten neu hinzugekommen seien.
Als Antwort auf die Frage nach der Anzahl der Tagfalter verweist die Bundesregierung auf die Rote Liste der Tagfalter Deutschlands, wonach hierzulande 189 Arten etabliert sind. Vier Arten seien demnach in den vergangenen 100 Jahren ausgestorben oder verschollen, darunter der Kleine Alpenbläuling. Eine weitere Tagfalter-Art, der Myrmidone Gelbling, gelte seit 1980 als ausgestorben oder verschollen, heißt es in der Regierungsantwort. Seit der letzten Roten Liste, die Tagfalter bewertet habe, seien jedoch auch drei neue Arten hinzugekommen, schreibt die Bundesregierung: der Karstweißling, der Östliche Gelbling und der Kleine Gebirgs-Würfel-Dickkopffalter. Quelle/Weitere Informationen:Heute im Bundestag (hib 434/2022) vom 2. September 2022