Am 27. September 2022 war es so weit: In der Hansestadt Osterburg fand die Auftaktsitzung eines Bürgerrates statt, der sich die nächsten Monate mit Handlungsmöglichkeiten der Kommune zur Förderung des Klimaschutzes befassen wird. Das Format des Bürgerrates ist nicht nur in Osterburg neu, sondern findet auch erstmalig in einer Kommune in Sachsen-Anhalt statt. Per Zufallsprinzip wurden hierfür aus dem Melderegister der Stadt Bürgerinnen und Bürger mit einem persönlichen Brief angeschrieben und um Teilnahme gebeten. Schon in der Auftaktveranstaltung zeigte sich das Potenzial eines solchen Losverfahrens. Auf die Frage, wer von den Anwesenden schon einmal bei Veranstaltungen oder Formaten der Bürgerbeteiligung dabei waren, meldete sich nur eine Person. Für alle anderen ist ein solcher Austausch eine erstmalige Erfahrung. Insgesamt haben sich 29 Personen zur ehrenamtlichen Mitarbeit im Bürgerrat bereit erklärt. Die Motive hierfür sind dabei ganz unterschiedlich und reichen vom grundsätzlichen Interesse am Thema Klimaschutz, über eigene Betroffenheit aus beruflicher Perspektive bis zu der Sorge um die Osterburger Naturlandschaft durch die wahrnehmbare Trockenheit der vergangenen Jahre. Aber auch das positive Gefühl, direkt angeschrieben und aufgerufen worden zu sein, gemeinsam Verantwortung für die Stadt zu übernehmen, hat zur Teilnahme motiviert.
Die inhaltliche und prozessuale Ausgestaltung sowie Moderation des Bürgerrates wird vom Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e. V. übernommen. Die Sitzungen des Rates sollen bis März nächsten Jahres einmal im Monat stattfinden. Die Stadt Osterburg in Sachsen-Anhalt bildet zusammen mit vier weiteren Kleinstädten und dem vhw e. V. das Modellvorhaben „Lokale Demokratie gestalten – Beteiligungspraxis zur Stadtentwicklung in Kleinstädten“ im Rahmen der ExWoSt Pilotphase Kleinstadtakademie des BBSR/BMWSB.