Gesucht werden digitale Projekte mit Leuchtturmcharakter, die mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) den Natürlichen Klimaschutz vorantreiben. Das umfasst etwa Anwendungen, die das Ziel haben, Treibhausgasemissionen durch den Schutz von Ökosystemen zu vermeiden oder vermindern, Biodiversität zu erfassen, schützen und fördern oder zur Klimaanpassung beizutragen. Die Mittel des diesjährigen Förderaufrufs in Höhe von rund 24 Millionen Euro werden über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bereitgestellt. Projektskizzen können ab sofort bis zum 17. Mai 2024 eingereicht werden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Der Natürliche Klimaschutz ist ein zentraler Schlüssel, um die dreifache Krise in Umwelt, Natur und Klima zu bewältigen. Mit unserem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz wollen wir zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen und den allgemeinen Zustand der heimischen Ökosysteme sowie ihre Klimaschutzleistung deutlich verbessern. Dabei wollen wir auch das Potenzial heben, das nachhaltig eingesetzte Künstliche Intelligenz hat."
Als KI werden im Rahmen der Förderrichtlinie insbesondere Lernende Systeme verstanden, die auf Methoden des Maschinellen Lernens basieren. Diese eröffnen erhebliche Chancen für Umwelt, Klima, Ressourcen, Erhalt der Artenvielfalt, Entwicklung von Schutzstrategien für Mensch und Umwelt sowie für saubere Luft, Böden und Wasser. Als Querschnittstechnologie ist KI vielfältig einsetzbar, beispielsweise bei der Auswertung von Datenströmen aus der Umweltbeobachtung, der Erfassung von Einsparpotenzialen und der Identifikation von geeigneten Schutzmaßnahmen natürlicher Ökosysteme, der umweltverträglichen Optimierung von technischen Bewirtschaftungsverfahren natürlicher Ressourcen sowie der Abschätzung ihrer Umweltfolgen oder auch bei der Unterstützung von Entscheidungen in komplexen Entwicklungsszenarien.
Um den Transfer der Forschung in die Praxis zu unterstützen, werden Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft oder Kommunen ebenso begrüßt wie die Beteiligung von Startups, Social Entrepreneurs sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Die geplanten KI-Anwendungen sollen eine positive Umweltbilanz aufweisen. Das bedeutet, dass die positiven Umwelteffekte die zu erwartenden negativen Umweltwirkungen durch die Entwicklung und Anwendung der KI-Lösung überwiegen. Die Projekte müssen einen klaren Lösungsbeitrag zu einer ökologischen Herausforderung beinhalten und eine breite Außenwirkung entfalten.
Mit der KI-Leuchtturminitiative möchte das BMUV Künstliche Intelligenz gezielt für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen und leistet einen Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung. Sie verfolgt das Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden KI-Standort zu machen und dabei eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Die KI-Leuchtturminitiative ist zudem als konkretes Vorhaben in der Digitalstrategie der Bundesregierung hinterlegt. In der Digitalstrategie führt die Bundesregierung ihre politischen Schwerpunkte beim Querschnittsthema Digitalisierung zusammen und setzt sich die technologische und digitale Souveränität Deutschlands zum Ziel.
Mit den ersten zwei Förderrunden fördert das BMUV bereits 53 KI-Leuchtturmprojekte mit einem gesamten Fördervolumen von ungefähr 70 Millionen Euro. Zuständige Projektträgerin für die Förderinitiative KI-Leuchttürme ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.
Quelle/Weitere Informationen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Pressemitteilung vom 2. April 2024