Sozial-ökologische Transformationsprozesse in Richtung einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft stellen gegenwärtig eine große Herausforderung dar. Sie erfahren insbesondere in Städten eine hohe Dynamik, da sich dort die Gestaltungsaufgaben für eine nachhaltige Entwicklung verdichten und Veränderungsprozesse unter der Bedingung vielfältiger Interessenlagen ausgehandelt werden. Transformation ist aber nicht nur eine Hinwendung zum Neuen, sondern immer auch eine (emotional erlebte) Abkehr von Gewohntem – und kann somit verschiedene Verlustverhältnisse hervorbringen. Dabei ist davon auszugehen, dass Erfahrungen, Praktiken und Orte des Verlusts in städtischen Kontexten an Bedeutung gewinnen und Aushandlungen über sozial-ökologische Transformationspfade auf kommunaler Ebene beeinflussen. Die Analyse städtischer Verlustverhältnisse in Transformationskontexten stellt ein Forschungsdesiderat dar, dem sich die vorliegende Studie zuwendet.
Das Projekt untersucht verschiedene, mit sozial-ökologischer Transformation verknüpfte Verlusterfahrungen sowie Umgangsweisen mit Verlust in städtischen Räumen. Über die Identifikation von Akteuren und Praktiken des Verlusts bzw. der Verlustbearbeitung sowie über eine darauf aufbauende Analyse der Orte des Verlusts wird untersucht, wie sich diverse Verlustverhältnisse in alltäglichen städtischen Kontexten manifestieren, lokale Beziehungsgeflechte beeinflussen und Aushandlungen über nachhaltige Transformationspfade prägen. Das Projekt verknüpft die konzeptionelle Erschließung von Verlust als Analyseperspektive mit empirischer Forschung, die in einer Großstadt in Mitteldeutschland untersucht, welche Akteure auf welche Weisen mit Verlust konfrontiert sind und welche Praktiken der Verlustbearbeitung entstehen. Hierzu integriert das Projekt auch künstlerisch-fotographische Methoden, um Verortungen von Verlust in der Stadt zu erfassen. Über eine produktive gesellschaftliche Auseinandersetzung mit städtischen Verlustverhältnissen, so die These der Studie, kann sozial-ökologische Transformation effektiver umgesetzt werden. Das Projekt adressiert dabei auch planungsrelevante Perspektiven für die Gestaltung sozial-ökologisch orientierter Stadtentwicklung.
Sozial-ökologische Transformationsprozesse in Richtung einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft stellen gegenwärtig eine große Herausforderung dar. Sie erfahren insbesondere in Städten eine hohe Dynamik, da sich dort die Gestaltungsaufgaben für eine nachhaltige Entwicklung verdichten
... weiterlesenDr. Jan Winkler, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Imke Hurlin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr.
Lars Wiesemann
August 2024 – Laufend
Qualitative Interviews, Fotographie/Visualisierung, Dokumentenanalyse, systematisches Literaturreview