Digitale Transformationen im Quartier – Solidarität, Krisenmanagement und soziale Kohäsion


Ausgangslage

Die alltägliche Lebensführung der Menschen in Quartier und Nachbarschaft war schon lange vor Corona durch eine Vielzahl digitaler Medien beeinflusst. Mit den pandemiebedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sind die Menschen zudem zunehmend darauf angewiesen, ihre gewohnten, privaten sowie beruflichen Lebenspraktiken soweit wie möglich ins Digitale zu verlagern. Auch im Bereich der nachbarschaftlichen Unterstützungs- und Hilfeleistungen nahmen digitale Tools für die Organisation und Koordination des Engagements eine zentrale Rolle ein. Die Corona-Pandemie hat damit kurzfristig einen Digitalisierungsschub ausgelöst, der zumindest temporär – so die Hypothese - mit einer Bedeutungszunahme der digitalen Sphäre sowie einer Hybridisierung nachbarschaftlicher Praktiken einhergeht (Becker/Schnur 2020).

Ziel

Mit dem Forschungsprojekt „Digitale Transformationen im Quartier“ wollen wir daher untersuchen, welche Veränderungen durch die coronabedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen hinsichtlich des digitalen Wandels in unterschiedlichen Quartieren angestoßen wurden. Als Ausgangspunkt dient dabei das krisenbezogene Engagement und die Frage, wie sich digitalbasierte Unterstützungsstrukturen langfristig auf nachbarschaftliche Hilfestellung, die Kommunikation und Beziehungen zwischen Nachbarinnen und Nachbarn sowie ihre Alltagspraktiken auswirken.


Das Forschungsprojekt wird als vhw-Eigenprojekt umgesetzt.Mitarbeitende im vhw-Team sind unter Projektinformationen gelistet.


Publikationen zum Projekt

Jähn, S.; Böcker, N.; Becker, A.; Kretschmann, R. & Willim, J. (2023): Digitale Nachbarschaften in sozial distanzierten Zeiten. Austausch und Nachbarschaftshilfe auf digitalen Plattformen während des ersten Corona-Lockdowns. vhw werkSTADT Nr. 62. Berlin.

vhw werkSTADT Nr. 62

Becker, A. et al. (2022): Urban Governance, Corona und Digitalisierung. Wandel der Kooperationsbeziehungen im sozialräumlichen Krisenmanagement in Berlin. vhw werkSTADT Nr. 60. Berlin.

vhw werkSTADT Nr. 60

Böcker, N., Jähn S. (2022): Nachbar*innenschaft – „findet pandemiebedingt online statt“. Ein Multi-Methoden-Zugang zur Interaktion auf Nachbar*innenschaftsplattformen. In: Soziologiemagazin Sonderheft Nr. 7 – Krisen und Chancen des Raums in der (Post-)Corona Gesellschaft. S. 41 – 66.

Zum Artikel

Becker, A., Schnur, O. (2020): Die Digitalisierung des Zusammenlebens: Über die Wirkungen digitaler Medien in Quartier und Nachbarschaft. In: Jahrbuch StadtRegion 2019/2020: Digitale Transformation. Budrich. Opladen. S. 3-24. 

Zur Publikation

Becker, Anna (2020): Da geht was! Aber bleibt es auch? – Eine Diskussion digitaler Kriseninnovationen in Verwaltung, lokaler Demokratie und Zivilgesellschaft. vhw-werkstadt Nr. 42. Berlin.

vhw-werkSTADT Nr. 42


Nachrichten zum Projekt

Titelbild der Publikation

August 2022

Urban Governance, Corona und Digitalisierung

Forschung

Die im Frühjahr 2020 zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossenen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen stellten eine bis dahin beispiellose Ausnahmesituation in Deutschland seit der Nachkriegszeit dar. Die werkSTADT Nr. 60 entstand zwischen Mai 2020 und Dezember 2021 im

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Tafel auf der "social distance" steht

Juli 2022

Findet Nachbarschaft pandemiebedingt online statt?

Das Soziologiemagazin hat in der aktuellen Ausgabe zum Thema "Upside Down. Krisen und Chancen des Raums in der (Post-)Corona-Gesellschaft" einen Artikel von Nina Böcker und Steffen Jähn (beide vhw) veröffentlicht. Der Beitrag " Nachbar*innenschaft – „findet pandemiebedingt online statt“?!"

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PROJEKTINFORMATIONEN

Projektteam

Nina Böcker

Steffen Jähn

Robert Kretschmann

Jannis Willim

Projektdauer

Mai 2020 – Dezember 2022

Methode

Desktop- und Internetrecherche, Datenanalyse und kartographische Visualisierungen, ExpertInneninterviews, Social-Media-Analysen, Online-Beobachtungen, Qualitative Interviews