Migration in Klein- und Mittelstädten

Lokale Narrative und ihre Bedeutung für den Zugang zum Arbeitsmarkt


Ausgangslage

Spätestens seit den Fluchtbewegungen in den Jahren 2014/15 hat sich Migration auch für Kommunen abseits der Metropolen zu einem zentralen Thema entwickelt. Obgleich bei den Debatten um Zuwanderung meist Fluchtmigration im Vordergrund steht, umfasst Migration auch in kleineren Kommunen vielfältige Formen, etwa Arbeitsmigration, Familienzusammenführung oder Bildungsmigration. Lokale Narrative um Migration – so die Ausgangsthese des Projekts – beeinflussen, wie Akteure auf kommunaler Ebene mit diesen verschiedenen Migrationsformen umgehen. Welche Gruppen von Zugewanderten umworben und willkommen geheißen werden oder an wen sich lokale (Unterstützungs-)Strukturen und Teilhabeangebote richten, ist maßgeblich davon abhängig, wie vor Ort Zuwanderung wahrgenommen und kommuniziert wird.

Ziel

Ziel des Forschungsprojektes ist es, lokale Narrative zu Migration in Klein- und Mittelstädten zu identifizieren und deren Auswirkungen auf das politische und gesellschaftliche Handeln vor Ort am Beispiel des Zugangs zum Arbeitsmarkt besser zu verstehen. Ausgehend von einer Analyse, in welcher Weise das Sprechen über Migration in den Kommunen Prozesse der Inklusion und Exklusion auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst, werden Perspektiven aufgezeigt, wie lokale Narrative entwickelt werden können, die Gemeinschaften öffnen und Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger stärken können.

Das Projekt betrachtet dabei Zuwanderung und damit einhergehende Veränderungsprozesse im Sinne des ‚local turn‘ in der Migrationsforschung nicht als einen isolierten Prozess, sondern eingebettet in größere gesellschaftliche Entwicklungen und spezifische Kontextbedingungen (z. B. demographische Situation, regionale Einbettung, administrative Kompetenzen oder wirtschaftliche Lage). Der Blick auf die gesamte Kommune und alle Migrationsformen bietet wiederum Anknüpfungspunkte an postmigrantische Perspektiven, die den Blick der Migrationsforschung von einem Fokus auf Migrantinnen und Migranten hin zu einer umfassenden Gesellschaftsforschung lenken.


Nachrichten zum Projekt

Bildcollage Kleinstädte

Mai 2024

Migration in Klein- und Mittelstädten

Forschung, Migration und Integration

Ein kürzlich gestartetes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit lokalen Narrativen zu Migration in Klein- und Mittelstädten und zielt darauf, deren Auswirkungen auf das politische und gesellschaftliche Handeln vor Ort am Beispiel des Zugangs zum Arbeitsmarkt besser zu verstehen. Spätestens

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PROJEKTINFORMATIONEN

Projektpartner
Technische Universität Chemnitz, Professur für Humangeographie und europäische Migrationsforschung

Team: Dr. Friederike Enßle-Reinhardt, Prof. Dr. Birgit Glorius

Projektleitung

Nina Böcker

Dr. Lars Wiesemann

Projektdauer

Mai 2024 – Laufend

Methode

Literatur-Review, qualitative Methoden (Interviews, Fokusgruppen-Diskussionen, Medien-Analyse), Validierungs- und Vernetzungsworkshops