Migration und Integration spielen eine besondere Rolle in der vhw-Forschung, denn in diesem Handlungsfeld wird auf der kommunalen Ebene Vielfalt verhandelt. Der Fokus des vhw liegt auf verstehender Forschung und auf der Brückenbildung zwischen Theorie, Empirie und Praxis.
Dass in diesem Themenfeld, das wie wenige andere die öffentlichen Debatten bestimmt, ein großer Forschungsbedarf besteht, ist evident. Seit Jahren kann man internationale Migrationsströme beobachten, die an Quantität zunehmen, sich aber auch qualitativ verändern: Die Wanderungsmotive und -erwartungen differenzieren sich aus, die Frage der Identität orientiert sich nicht mehr nur am Aufnahmeland und die Eingliederung der Zugewanderten wird komplexer. Während in der Moderne der 1960er und 1970er Jahre noch Gastarbeiterwanderungen dominierten, kamen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs verstärkt u. a. Aussiedlerinnen und Aussiedler und Asylsuchende nach Deutschland. Heute etabliert sich verstärkt eine Debatte um eine postmigrantische Gesellschaft. Im vhw-Forschungsbereich wird Zuwanderung und die zunehmende Vielfalt grundsätzlich positiv und als großes Potenzial aufgefasst. Eine auf lange Sicht gleichberechtigte Teilhabe auch der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist eines der Ziele, die auch der vhw mit Nachdruck verfolgt. Die vhw-Beratungspraxis bei deliberativen Dialogverfahren und die vhw-Forschung zur Rolle intermediärer Akteure in der Stadtentwicklung sowie zu Quartier und "Soziale Stadt" spielen hier eine zentrale Rolle und verweisen auf zukünftige Handlungsspielräume.